Liebe Freunde,

ich staunte nicht schlecht, als ich mir letztens die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zur Gemüte führte. Schreibt doch ausgerechnet Justus Bender unter der Überschrift „Gut für Sachsen“ scheinbar positiv zum für die AfD günstigen Ausgang vor dem sächsischen Verfassungsgericht. Dabei kennen wir doch Justus Bender als den lautesten Kläffern von allen auf die AfD abgerichteten Wadenbeißern in den FAZ-Redaktionsstuben. Gemach! Denn nach dem üblichen Vorgeplänkel geht es dann munter weiter im Text, ich zitiere: „Menschen sind keine zweidimensionalen Pappfiguren, auch Extremisten stehen beim Kindergartenfest am Kuchentisch…Aber gerade auf Extremisten kann ein Parlament wie eine Ausnüchterungszelle wirken; wie ein Ort, wo der Hass kanalisiert und in verfassungsgemäße Bahnen gezwungen wird.“ – Ein frommer Wunsch. Denn wir alle kennen die hasserfüllten Beschimpfungen aus den Reihen der Altparteien. „Dödel, Pack, Abschaum, Rattenfänger, Schande für Deutschland, Nazis“ usw. um nur einige der parlamentarischen Kraftausdrücke zu benennen, mit denen wir bedacht werden. Nein, mit Extremisten mit Justus Bender uns! Uns von der AfD! Ausnüchterungszelle für wen? Manchmal frage ich mich, welches Kraut in Redaktionsstuben geraucht wird.
Und dann das Schlussakkord: „… sonst brennt er das Haus nieder, das er vor den Brandstiftern schützen will“. Mit den „Brandstiftern“ meint Herr Bender natürlich uns von der AfD. Wobei diese Assoziation besonders perfide ist, denn wenige Seiten zuvor hatte die FAS ausführlich über den Reichstagsbrand 1933 berichtet, der von den Nazis zum Staatsstreich instrumentalisiert wurde. Ein Schelm, wer keine Absicht aus dieser Platzierung erkennen will.
Über einen Irrtum sollten wir indessen die Journalisten aufklären. Es ist beileibe kein Hass, der uns bewegt. Erst recht nicht gegenüber denjenigen, die aus verständlichen Motiven den prekären Verhältnissen in ihren Heimatländern entfliehen wollen um teilzuhaben an den Segnungen eines fürsorglichen Sozialstaates. Nein, es ist vielmehr schlichtweg Verachtung. Eine Verachtung gegenüber jenen Politikern, die zum Zwecke des Machterhalts und um ihres persönlichen Vorteils willen uns alle für dumm verkaufen wollen. Ihre willfährigen, liebdienernden Medienlakaien sind natürlich mit eingeschlossen.
Herzliche Grüße Bernd Ulrich
Dieser Beitrag wurde auch als Leserbrief an die Redaktion gesendet. Eine Veröffentlichung erfolgte nicht.