Typisch ARD

Es ist doch immer wieder beruhigend, altbekannte Muster in den Geschehnissen wiederzuerkennen. Dazu gehört das peinliche Beschweigen der AfD im Öffentlich-Rechtlichen.   Es kommt vor, daß mehrere Wochen lang nichts über die größte Oppositionspartei im deutschen Parlament in den Abendnachrichten zur besten Sendezeit um 20:00 Uhr berichtet wird. Sollten sich allerdings eine Chance zur Generierung einer negativen Schlagzeile über die Alternative von Deutschland bieten: Dann wird natürlich beherzt zugegriffen.  So etwa vor geraumer  Zeit in der Causa Kalbitz: Da wurde eine dreiwöchige „Sendepause“ über die AfD beendet.

Derzeit gibt es eine besondere Herausforderung für die Medien- und Meinungsmacher. Denn es gibt im Bundestag einen Untersuchungsausschuss, der einen der größten Finanzskandale in der Geschichte der Bundesrepublik aufzudecken hat: Wirecard. Nicht nur die bloße Größenordnung macht dieses Bubenstück so außergewöhnlich: 20 Mrd € betrügerischer Marktkapitalisierung, die einfach so zerplatzten. Die Aufsichtsbehörde BAFIN, Wirtschaftsprüfer und Finanzministerium mischten in dieser giftigen Suppe kräftig mit. Und jetzt der Knüller: Den Vorsitz des parlamentarischen Untersuchungsausschusses hat ein AfD-Mann: Der Bundestagsabgeordnete Kay Gottschalk, seines Zeichens gelernter Betriebswirt und Jurist; im Berufsleben Manager in einem Versicherungskonzern. Ein ausgewiesener Fachmann für diese Aufgabe!

Vorgestern war es mal wieder soweit: Da brachte die Tagesschau eine zweiminütige Reportage über Wirecard: https://www.youtube.com/watch?v=Z9Hqg4Yd5JE Etwa ab der 7. Minute geht es los: Da dürfen die im Untersuchungsausschuss vertretenen Oppositionsparteien nacheinander  vors Mikrofon: Erst Florian Toncar von der FDP, dann der Linke Fabio die Masi und dann Lisa Paus von den Grünen. Wer wird unterschlagen und mit keiner Silbe erwähnt? Richtig: Der Vorsitzende des Ganzen, der AfD-Politiker Kay Gottschalk!

Liebe ARD, das habt Ihr mal wieder fein gemacht.  Das wohlfeile Klischee von Eurem Qualitätsjournalismus wurde vollauf bestätigt.

Wie sagte Jörg Meuthen doch vor Jahren: Die Schweizer Medien sind für die Bundesdeutschen Konsumenten inzwischen das, was ehemals Westfernsehen für die DDR-Bürger war. Ich möchte hinzufügen: Der österreichische Privatsender Servus-TV gehört auch dazu.

PS.: Wie der Herr, so das Gescherr. Was die ÖR vorleben, wird durch regierungstreue Presse willig befolgt. In diesen RP-Artikel vom Samstag werden zwar Linke und Grüne erwähnt. Nach gewohnter Manier wird der Ausschussvorsitzende mitsamt seiner Parteizugehörigkeit hingegen peinlichst verschwiegen. Eben Lückenpresse. Oder neudeutsch Cancel-Culture.