Einige meiner „Fans“ hatten den letzten Satz in meinem Facebook-Post zum Jahreswechsel https://www.facebook.com/AfD.Ratingen/posts/712896247180369 in den falschen Hals bekommen. Hatte ich doch da geschrieben: „Ich bin gespannt auf den morgigen Kölner Polizeibericht.“ Das hatte seinen Grund. Denn der Kölner Polizeibericht vom Neujahrsmorgen 2016 genießt zeitlosen Kultstatus. Und weil er so schön war, hier nochmal zum Nachlesen:
POL-K: 160101-1-K/LEV Ausgelassene Stimmung – Feiern weitgehend friedlich
01.01.2016 – 08:57 Köln (ots) – Die Polizei Köln zieht Bilanz
Wie im Vorjahr verliefen die meisten Silvesterfeierlichkeiten auf den Rheinbrücken, in der Kölner Innenstadt und in Leverkusen friedlich. Die Polizisten schritten hauptsächlich bei Körperverletzungsdelikten und Ruhestörungen ein….Kurz vor Mitternacht musste der Bahnhofsvorplatz im Bereich des Treppenaufgangs zum Dom durch Uniformierte geräumt werden. Um eine Massenpanik durch Zünden von pyrotechnischer Munition bei den circa 1000 Feiernden zu verhindern, begannen die Beamten kurzfristig die Platzfläche zu räumen. Trotz der ungeplanten Feierpause gestaltete sich die Einsatzlage entspannt – auch weil die Polizei sich an neuralgischen Orten gut aufgestellt und präsent zeigte. (st)
Für mich ist das auch heute immer noch die Nummer Eins schlechthin. „Lügen haben kurze Beine“, so lautet ein altes Sprichwort. Zwar hatte die NRW-Polizei einen Maulkorb bekommen, nicht aber die Bundespolizei auf den Bahnhöfen. Nach einer Woche wurde die Geschichte durch die Bild-Zeitung publik: https://briefe-von-bernd.blog/2017/04/24/kolner-polizeibericht-der-hit-bei-fake-news/ Seitdem gibt es eine neue Vokabel im Sprachgebrauch: „Nafris“. Steht zwar noch nicht im Duden, aber jeder weiß was und wer gemeint ist.
Wie wir inzwischen wissen, hatte es auch die letzte Silvesternacht in sich. Zwar ließen sich Frauen an den neuralgischen Plätzen nicht mehr blicken; folglich gab es auch nicht die massenhaften sexuellen Übergriffe. Trotz massiver polizeilicher Präsenz oder möglicherweise gerade deswegen ließen es „erlebnisorientierte Partygäste“ aber vielerorts kräftig krachen. Als „gruppendynamische Prozesse“ wurden die exzessiven Gewaltausbrüche von den einschlägigen Medien schamhaft bemäntelt. Noch am zweiten Januar war man sich durchweg einig: Die Böller sind schuld. Die gehören verboten. Also in Zukunft kein Feuerwerk mehr. Eine bestechende Logik. Als ob man Parksünder damit bekämpft indem man die Autos verbietet. Erst in den darauffolgenden Tagen dämmerte es so langsam den Meinungsmachern, dass Ihnen das ansonsten hörige Publikum nicht gewillt ist, auf diesem kruden Pfad zu folgen.
Inzwischen sind vier Wochen vergangen. Klimakleber, Lützerath und deutsche Panzer sind die aktuellen Themen. Nur noch drei Monate zu den berüchtigten Berliner Maifeierlichkeiten und weitere acht Monate bis zur nächsten Silvesternacht. Unsere Polizisten betteln inzwischen um Mitleid: „Wir sind doch auch Menschen“: https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/jg_auch-mensch-2-0
Das ist das Land, in dem wir gut und gerne leben.