Der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer in Mettmann hat meine Spende zugunsten des Frauenhauses in Mettmann abgelehnt. Der Bericht in der Rheinischen Post vom 7. Juni ist korrekt. Eine ostentativ zur Schau getragene, fehlgeleitete Hypermoral gegen unsere Partei war den Betreibern der Schutzeinrichtung offenbar wichtiger als die Hilfe für die von Gewalt bedrohten Frauen: https://rp-online.de/nrw/staedte/ratingen/afd-ratingen-kritisiert-ablehnung-einer-spende_aid-39179169?

Das Ganze hat eine Vorgeschichte und eine Fortsetzung. Das ist schnell erzählt. Wie mehrfach berichtet, hatte die frisch formierte AfD-Landtagsfraktion in NRW bereits im Jahr 2017 im Rahmen der Haushaltberatungen den Antrag gestellt, die Finanzausstattung der Frauenhäuser in NRW, wo Frauen und Ihre Kinder Zuflucht vor gewalttätigen Männern finden können, um 500.000€ aufzubessern. Ein bescheidener Betrag, vergleicht man ihn mit den über 22 Millionen, die im gleichen Zeitraum für „Gleichstellungsarbeit“ aus dem Landesetat locker gemacht wurden. Der Antrag der AfD wurde von den Altparteien brüsk abgelehnt, obgleich zu dem Zeitpunkt allgemein bekannt war, daß in NRW viel zu wenig Plätze in Frauenhäusern gibt. Tausende um Schutz flehende Frauen und Mädchen werden so jedes Jahr abgewiesen und kehren zumeist notgedrungen zurück zu ihren prügelnden Kerlen. Die Presse hat darüber ausführlich berichtet und ich hatte einen Beitrag verfasst https://alternative-ansichten.com/2018/03/08/nrw-initiative-der-afd-fur-frauenhauser/
Von daher habe ich es als Sprecher unseres Stadtverbandes begrüßt, als das Ratinger Karnevalsprinzenpaar zu einer Spendenaktion für das vom SKFM (Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer) in Mettmann geführte Frauenhaus aufgerufen hat. Meine Mitteilung dazu hatte die RP am 14.2. (Valentinstag!) auszugsweise veröffentlicht:

Der nachfolgende Text meiner Pressemitteilung fiel allerdings bei der RP unter den Tisch: „Leider herrscht in NRW seit Jahren Mangel an verfügbaren Plätzen in solchen Schutzeinrichtungen. Wie der WDR berichtete, mussten allein im letzten Jahr in über 7.300 Fällen Hilfe suchende Frauen abgewiesen werden. Bereits 2017 hatte sich die AfD-Fraktion im NRW-Landtag für eine bessere finanzielle Ausstattung der Frauenhäuser aus dem Landesetat eingesetzt. Bedauerlicherweise wurde dieser Antrag von den übrigen im Landtag vertretenen Parteien CDU/SPD/FDP/Grüne abgelehnt. Dies ist nachlesbar in der Landtagsdrucksache 17/1508 vom 14.12.2017. Umso erfreulicher ist es, wenn nun private Initiativen wie die des Ratinger Prinzenpaares in diese Bresche springen und sich öffentlich für Spenden zum Schutz der betroffenen Frauen und Kinder einsetzen. Wir hoffen und sind zuversichtlich, daß dieses gute Beispiel Schule machen wird.“
Für mich selber war es nur konsequent, daß ich persönlich mit gutem Beispiel vorangehe. Mit 250€ aus meinem Portemonnaie habe ich mich an der Spendenaktion beteiligt. Unterschrieben als Bernd Ulrich, Sprecher AfD-Stadtverband Ratingen.
Was mich allerdings wunderte: Warum war der SKF in Ratingen nicht der Empfänger der Spenden? Gibt es hier kein Frauenhaus? Ich fragte in Mettmann und in Ratingen nach:
Sehr geehrte Damen und Herren, gehe ich Recht in der Annahme, daß der SKFM-Mettmann und SKF in Ratingen zwei völlig getrennte Vereine sind? Ist es richtig, daß nur der SKFM Mettmann ein Frauenhaus betreibt, eine derartige Schutzeinrichtung indessen in Ratingen fehlt? – Mir fiel das auf, weil unser Ratinger Prinzenpaar zu Spenden für das hiesige Frauenhaus aufgerufen hat. Tatsächlich befindet sich das Frauenhaus offenbar weder in Ratingen noch in der Trägerschaft des SKF. Ist das richtig? Ich habe eine Spende in Höhe von 250€ veranlasst.- Für die Auskunft danke ich herzlich im Voraus, mit freundlichen Grüßen
Die folgende Antwort kam aus Ratingen:
Sehr geehrter Herr Ulrich, ja, es ist richtig, dass SkF e.V. Ratingen und der SKFM Mettmann e.V. zwei unterschiedliche Vereine sind. Der SKFM Mettmann ist Träger des Frauenhauses im Kreis Mettmann, eine Schutzeinrichtung für von Gewalt betroffene Frauen, deren Adresse unbedingt geheim gehalten sein und bleiben muss. Frauenhäuser mit dieser speziellen Ausrichtung und den damit verbundenen Aufgaben haben meistens einen größeren Einzugsbereich und sind selten lokal für eine einzelne (kleinere) Kommune gedacht.
Der SkF e.V. Ratingen betreibt in Ratingen ein Wohnhaus für Frauen. In diesem Haus sind einige Wohnungen mit Frauen (und deren Kindern) belegt, die aus häuslichen Gewaltbeziehungen kommen, aber nicht mit einer anonymen Adresse untergebracht werden müssen und Begleitung brauchen bei der Stabilisierung der Lebenssituation. Dann leben in diesem Haus noch junge alleinerziehende Mütter, die Unterstützungsbedarf haben bei der Bewältigung ihres Alltags und im Umgang mit dem (meist sehr kleinen) Kind.
Spenden können wir alle gut gebrauchen. Wir hätten uns über Ihre Spende sehr gefreut, das Frauenhaus kann diese Unterstützung allerdings auch gut gebrauchen. – Falls Sie beabsichtigen, noch einmal eine Spende zu tätigen, melden Sie sich gerne bei mir. Unsere Familien und wir sind für jeden Euro dankbar. – Für heute grüße ich Sie ganz herzlich und wünsche Ihnen noch ein paar angenehme Vorfrühlingstage…
Eine wirklich nette Botschaft. Schade, dachte ich bei mir. Mir taten die Ratinger leid. Und so überwies ich auch an SKF Ratingen einen Betrag 250€. Ist ja für einen guten Zweck und offenbar in guten Händen. Postwendend bekam ich von dort meine Spendenbescheinigung und ein gefühlvolles Dankschreiben:
Aus Mettmann vernahm ich wochenlang nichts. Ich fragte nach. Dann die Überraschung: Man wollte mein Geld nicht haben. „Parteispenden“ würden nicht angenommen. Das Geld landete wieder auf meinem Konto. Zu blöd. Ich schrieb den sozialen katholischen Frauen und Männern in Mettmann, daß es sich bei dem Betrag um meine private Gabe handelt. Es half nichts, die Geschäftsführerin, Frau Lilo L., ließ sich nicht umstimmen.
Dumm gelaufen. So gab ich denn auch diese 250€ weiter an den SKF in Ratingen. Ich hätte ein schlechtes Gewissen mit mir herumgetragen, wenn ich das Geld, das für bedrängte Frauen bestimmt sein sollte, für mich behalten hätte. Ich dachte, die katholischen Frauen in Ratingen können mit den insgesamt 500€ etwas Gutes bewirken. Denkste! Denn zu meiner Enttäuschung erhielt ich nun ein doppelt unterzeichnetes Schreiben des Ratinger SkF, daß man meine Spenden nicht annehmen wolle. Begründung: „Man nehme generell keine Spenden von Politikern an“. Besonders peinlich: Für den ersten Betrag hatte ich ja bereits ein Dankschreiben mit Spendenquittung erhalten. Selbige wurde nun zurückgefordert.
„Das Land, in dem wir gut und gerne leben“. Das war der Wahlspruch der Regierungspartei im letzten Bundestagswahlkampf. Meine Meinung: Es ist eine Schande für dieses angeblich so reiche Land, wenn es nicht in der Lage ist den Frauen, die tagtäglich unter häuslicher Gewalt leiden, ausreichenden Schutz zu bieten. Zwar schaffen es einige abscheuliche Grausamkeiten wie die des Nurettin B. aus Hameln gelegentlich in die Schlagzeilen. Der Mann hatte seine Frau erst mit einem Messer schwer verletzt um sie dann vor den Augen ihres Kindes an die Anhängerkupplung seines Autos zu fesseln und dann Gas zu geben. Der Kerl war für seine Gewalttätigkeit bekannt; er hatte seiner gequälten Ehefrau schon früher die Nase zertrümmert. Behördenreaktion? Fehlanzeige! Daneben gibt es tausende anderer Schicksale, oftmals ein lebenslanges Martyrium, die vor der breiten Öffentlichkeit verborgen bleiben.
Erstaunlicherweise nehmen die berufsmäßigen Feministinnen hierzulande von diesem Geschehen kaum Kenntnis. Sie konzentrieren sich stattdessen vielmehr auf die Verballhornung der deutschen Schriftsprache mit Gender-Sternchen und Binnen-I. Oder erstellen Statistiken über einen vermeintlichen „Gender-Pay-Gap“, wie ungleiche Bezahlung auf Neudeutsch genannt wird. Oder quengeln nach Quoten um sich und Ihre Genossinnen in lukrative Posten und Pöstchen zu hieven. Das beklagenswerte Los der Frauen, die fortwährend unter häuslicher Gewalt leiden, ist für die selbsternannten Vorkämpferinnen für Frauenrechte offenbar nur von nachgeordneter Priorität.
Wenn der Staat versagt, dann ist umso mehr die private Initiative gefragt. Gut, daß es gemeinnützige Betreiber von Schutzeinrichtungen für geprügelte Frauen hierzulande gibt. Man sollte meinen, daß da jeder noch so bescheidene Beitrag gebraucht würde. Das scheint aber offenbar nicht für alle zu gelten. Schade.
Ich selber spende seit Jahrzehnten regelmäßig für verschiedene gemeinnützige Organisationen: Ärzte ohne Grenzen, Komitee Cap Anamur, Aktion pro Humanität, Diakonie Katastrophenhilfe, UNICEF, Amnesty usw. Die Aufzählung bei weitem nicht vollständig. Bisher hat in all den Jahren niemand aus diesem Kreis Anstoß genommen an meiner Funktion als Vorsitzender eines Stadtverbandes. Von daher ist die Handlungsweise der Katholikinnen im SKF Ratingen und im SKFM Mettmann für mich ohne jedes Beispiel und Verständnis.