die NRW-Wahl ist vorbei. Aber wir können nicht einfach die Ungeheuerlichkeiten im Vorfeld der Wahl achtlos beiseite wischen und einfach so zur Tagesordnung übergehen. Ein absoluter Tiefpunkt: Der Chefredakteur der Rheinischen Post, Moritz Döbler, erdreistete sich am Tag vor der Wahl, unsere Parlamentarier kollektiv als „Schmarotzer“ zu schmähen. „Schmarotzer, welche die Freiheit ablehnen.“ So der O-Ton des obersten Journalisten der Rheinischen Post. Schmarotzer als Schmähung, Verächtlichmachung und Entmenschlichung des politischen Gegners? Das erinnert mich doch an etwas, was wir längst überwunden glaubten:Nicht nur das: Der Herr Chefredakteur keilt am Tag vor der Landtagswahl weiter kräftig aus: „Alles ist destruktiv … irrlichtender Haufen … sie lehnen die Freiheit ab.“ Hallo? Wer plakatierte denn vor der Wahl den verzweifelten Ruf nach Freiheit? Freiheit des Wortes, Freiheit der Sprache, Freiheit der Gedanken und nicht zuletzt Freiheit von den irrlichternden Maßnahmen der weit über das Ziel hinausgeschossenen Corona-Restriktionen, die gesunde Schüler einsperrten und kranke Alte ihrem Schicksal überließen?
Zurück zum „Schmarotzer“. Ehrlich, unsere Parlamentarier, die unter schwierigsten Bedingungen ihre Aufgaben erfüllen, haben so etwas am allerwenigsten verdient. Wer hat sich denn in der Coronakrise an Maskendeals bereichert, Steuersünder gedeckt, Steuerschulden verschleppt, Bundeswehrfluggeräte für Urlaubsreisen zweckentfremdet? Etwa AfD-Abgeordnete? Nein, unser Kay Gottschalk, der als Vorsitzender des Wirecard-Untersuchungsausschusses im deutschen Bundestag einen hervorragenden Job gemacht hat; Dr. Martin Vincentz, der als gesundheitspolitischer Sprecher immer und immer wieder auf die Versäumnisse der Corona-Politik aufmerksam gemacht: sie alle haben es nicht verdient, von regierungskonformen Schreiberlingen als „Schmarotzer“ zu Schädlingen abqualifiziert zu werden.
Schmarotzer, das sind Parasiten, Schädlinge. Die Geschichte lehrt uns, wohin das führt, wenn Menschen zu Parasiten abgestempelt werden. Erst die Worte, dann die Taten.
Noch ist es nicht so weit. Noch nicht. Aber die jahrelange mediale Hetze gegen eine unbequeme Opposition trägt jetzt bereits Früchte. „Euch müßte man verbrennen!“ zischte eine Frau im Vorbeigehen an unserem Wahlkampfstand in Heiligenhaus. – Heiligenhaus gehört zum Verbreitungsgebiet der Rheinischen Post.
Ein besinnliches Pfingstfest wünscht Bernd
PS: Moritz Döbler in der RP vom 14.Mai: