Von Kommunisten und Brunnenvergiftern

Blaues Wasser sprudelte im Brunnen am Ratinger Marktplatz! Das war für einige Tage zu Ferienanfang der Aufreger schlechthin: https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/brunnen-ratingen-blau-eingefaerbt-100.html  Wer hat das was reingeschüttet und warum? Harmlos oder giftig? Die Stadt reagierte konsequent und richtig: Keine Zeit zu verlieren mit aufwändigen Analysen, deren Ergebnisse erst nach Tagen vorliegen würden. Weg mit dem Zeugs! Laut Pressebericht war die Dekontamination war aufwändig und kostete richtig viel Geld.  Wieviel, das werden wir als Fraktion von der Stadt erfragen. Erst später stellte sich heraus, daß das Ganze ein Scherz gewesen sein sollte, angeblich nur eine harmlose Lebensmittelfarbe. Das veranlasste einen stadtbekannten umtriebigen Funktionär, über den wir schon früher gelegentlich berichtet hatten, das Ganze in einer Leserzuschrift an die RP als „Coole Aktion“ zu bezeichnen. Offenbar hatte der Mann, der üblicherweise einen roten Sowjetstern als persönliches Markenzeichen auf seiner Zipfelmütze mit sich herumträgt, einen diabolischen Gefallen an dem sinnentleerten, kostspieligen Unfug gefunden. Das veranlasste mich zu einem Brief an die Ratinger Lokalredaktion:

Blaues Brunnenwasser in Ratingen

Wir waren es nicht. Obwohl das sympathische Blau die dominierende Farbe in unserem Partei-Logo ist: Wir gehören definitiv nicht zu den Brunnenvergiftern dieses Landes.

Leserbriefschreiber Manfred E. bezeichnet die Einfärbung des Brunnenwassers als „coole Aktion“ und wirft der Stadt vor, mit dem Austausch des Wassers vorschnell gehandelt zu haben. Dieser Ansicht muss energisch widersprochen werden. Vielmehr hat die Stadt richtig und umsichtig reagiert.  Denn zu dem Zeitpunkt war keinesfalls klar, welche Substanz da im Brunnenwasser sprudelt. Es hätte sich z.B. eine tödliche Cyanid-Verbindung oder auch um das ebenfalls hellblaue, leicht erhältliche Pestizid Kupfervitriol handeln können, das in Wikipedia wie folgt beschrieben wird; Zitat: „wirkt für den Menschen bei oraler Einnahme toxisch und kann zu blaugrünen Verätzungen der Schleimhäute, starkem Erbrechen, blutiger Diarrhoe, Schock, Hämolyse und Hämoglobinurie führen. Ein letaler Verlauf der Intoxikation ist möglich.“ Ob das dann immer noch unter der Überschrift „Coole Aktion“ gelaufen wäre?

„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“. Dieser Merksatz sollte unabhängig von politischer Couleur, egal ob blau, schwarz, rot oder grün gelten. Somit auch für Kommunisten. Ob religiöse Fundamentalisten, Linksautonome oder Verzweiflungstäter der „Letzten Generation“:  Es gibt inzwischen hierzulande genug Fanatiker, denen alles Mögliche zuzutrauen ist. Die Stadt Ratingen hat richtigerweise schnell und vorausschauend gehandelt indem sie ein gesundheitliches Risiko für die Bevölkerung unverzüglich beseitigt hat. Hierfür gebührt ihr statt Spott und Häme aufrichtige Dankbarkeit und Anerkennung!

Diese Stellungnahme des AfD-Stadtverbandes wurde von der Zeitung nicht veröffentlicht.

Kupfervitriol

„Arschloch“-Spruchbeutel Reichow in Ratingen: Die Fortsetzung

Fast hätte ich es vergessen. Hatte ich doch mit meinem Posting https://alternative-ansichten.com/2023/03/22/reichow-in-ratingen-fortsetzung-und-schluss/ mit der widerwärtigen Causa Reichow bereits gedanklich abgeschlossen. Aber dann flatterte mir doch noch diese Anzeige ins Haus: Verstoß gegen das Versammlungsgesetz!Anzeige Versammlung

Hier meine Erwiderung:

Anlage zum Aktenzeichen xxxxxx

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist richtig, dass ich mit sechs Parteifreunden am Sonntag, dem 19.3.2023, auf der öffentlichen Fläche vor dem Ratinger Stadttheater von 17 bis 18 Uhr zugegen war. Tatsächlich handelte es sich um einen Informationsstand des AfD-Stadtverbandes Ratingen.

Konkreter Anlass war der Auftritt des Alleinunterhalters Lars Reichow an diesem Abend im Stadttheater. Herr Reichow hatte zuvor ein einer bundesweit ausgestrahlten Fernsehsendung die Abgeordneten unserer Bundestagsfraktion wörtlich als einen „Haufen ungehobelter Arschlöcher“ bezeichnet. Zudem hatte er die AfD bezichtigt, durch ausländische Geldquellen finanziert zu werden. Diese Aussagen hatte er an dem Theaterabend in Ratingen wortgleich wiederholt. – Einige Tage zuvor hatte Herr Reichow zudem in einem Interview von der AfD als „Restmülltonne für kaputte Juristen“ gesprochen.  

Der Stadtverband der AfD plante zu diesem Zeitpunkt am 27. März eine Informationsveranstaltung mit dem Juristen und Bundestagsabgeordneten Fabian Jacobi. Unser Informationsstand diente dazu, die Theaterbesucher auf diese kostenlose Veranstaltung hinzuweisen um die Diffamierungen des Herrn Reichow zu widerlegen. Dazu wurde auch das Flugblatt mit der Einladung an die Passanten verteilt. Es liegt als Anlage zu diesem Schreiben bei.

Ich selbst hatte sowohl zur Bundestagswahl 2017 als auch zur Landtagswahl NRW 2022 kandidiert. Sämtliche damit entstandenen Wahlkampfkosten hatte ich nachweisbar selber aus eigenen Mitteln getragen. Durch die Unterstellung, die AfD würde durch ausländische Geldgeber gesponsert, fühle ich mich durch Herrn Reichow auch persönlich verunglimpft. Die Informationsveranstaltung diente auch dazu, diese politisch insinuierte Falschbehauptung gegen die Partei und gegen meine Person richtig zu stellen.

Beim Auftritt unserer Partei rund um einen Stehtisch am 19.3. handelte es sich um einen Informationsstand. Informationsstände von Parteien sind in Ratingen nicht genehmigungspflichtig. Dies hatte ich auch den Polizeibeamten erklärt, die uns um ca. 17:40 aufsuchten um unsere Personalien aufzunehmen. Durch das Erscheinen der Beamten wurden wir leider daran gehindert, weiterhin den Theaterbesuchern unser Flugblatt anzubieten.

Als Zeugen für die pauschale Genehmigung an die Parteien zur Durchführung von Informationsständen benenne ich den Bürgermeister von Ratingen,  ersatzweise den zuständigen Beigeordneten, Herrn Harald F., ersatzweise den Leiter des Ordnungsamtes, Herrn Peter T. Die Genannten sind erreichbar über das Büro des Bürgermeisters, Minoritenstraße 2-4 in 40837 Ratingen.

Ich bin nun gespannt, wie es weitergeht. Ich werde berichten.