Düsseldorf, 13. August 2017

Liebe Freunde,

    der gestrige Wahlkampfauftakt der AfD in Düsseldorf war sicher ein Highlight. Trotz der Ankündigung massiver Proteste war der Henkel-Saal bis auf den letzten Platz (vierhundert Zuhörer) gefüllt. Kein Highlight war hingegen die Berichterstattung der RP. Wie schon gewohnt, war deren Niveau so flach wie das Düsseldorfer Altstadtpflaster, doch davon später.

13. August. Düsseldorf, nicht Berlin

Der 13. August ist ein historisches Datum. Tag des Mauerbaus vor 56 Jahren. Wir erinnern uns: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen“. Originalton Walter Ulbricht im Frühjahr 1961.  Heute wissen wir: Gebrochene Politikerversprechen waren nicht auf den Ostblock beschränkt sondern sind in diesen Zeiten regelmäßig an der Tagesordnung.  Ein Ärgernis damals wie heute.

 Die Besetzung am Rednerpult des Henkelsaales war hochkarätig: Kai Gottschalk, Joana Cotar, Dr. Michael Espendiller und natürlich der Stargast des Abends: Dr. Alice Weidel. Martin Schiller moderierte den Abend unterhaltsam, flüssig und humorvoll. Joana Cotar, die selbst als Kind mit ihrer Familie vor dem Regime des Nicolae Ceausescu aus Rumänien geflohen war, referierte anschaulich, was man von Gästen und Neubürgern unseres Landes vernünftigerweise verlangen sollte. Michael Espendiller, frisch promovierter Mathematiker, legte dar, daß die Falschauszählungen zu Lasten der   AfD im letzten Wahlkampf kein Ergebnis eines Zufalls sein konnten. Eine wissenschaftlich abgesicherte Begründung für den AfD-Protest gegen die Auszählung. Kai Gottschalk war in bester kämpferischer Wahlkampflaune. Volksabstimmungen a la Schweiz auch in Deutschland, das wäre schön, zu schön.  Zum Schluss seines Vortrages ein eher trockenes Thema, das uns aber alle berührt: Rente. Anschaulich legte Kai mit einem Blick über die Grenzen dar, wie  konstruktiven Vorstellungen dazu aussehen: Bemessungsgrenzen nach Schweizer Modell und Fonds nach dem Beispiel Norwegens.

 Frau Dr. Weidel hatte sich mit dem Euro-Schlamassel  ebenfalls ein eher trockenes, aber nicht minder wichtiges Thema ausgewählt. Überzeugend legte sie dar, daß ein Austritt Deutschlands aus der Euro-Zone nicht das angstmachende Horrorszenario zur Folge hat, mit dem uns unsere Regierungspolitiker einschüchtern.   Und wie wir über dem Umweg „Targetsalden“  unseren eigenen Export selber bezahlen. Vergleichbar mit dem Verkäufer, der den Kunden das Geld für den Einkauf zuvor bar auf die Hand gibt und sich anschließend über gute Umsätze freut.

 Warum schreibe ich das? Weil unsere lokalen Haus- und Hofpostillen wie die RP darüber nicht berichten. Statt dessen wird die „Friedlichkeit“ der Schreier und Gröler von der anderen Seite der Straße herausgestellt. Nun ja, offenbar kam es wenigstens nicht zu körperlichen Übergriffen gegen die AfD. Das allein ist der RP schon ein dickes Lob wert:       http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-friedliche-demo-gegen-afd-wahlkampfauftakt-im-henkel-saal-aid-1.7010653
 Und es freut die RP, daß der  „Start ohne Altbier“ erfolgt sei:Naja,   wenn die keine anderen Sorgen haben. Wir brauchen keinen Alkohol, um uns in Wahlkampfstimmung zu bringen. Sollen sich doch die anderen die gegenwärtige politische Lage schöntrinken, wir nicht.
Kleine Anekdote am Rande: Der Cellist, der uns das Warten vor den Eingangstüren mit einfühlsamen Weisen verkürzte, bedankte sich artig für das gesammelte Kleingeld. AfD-Parteigänger haben eben ein Herz für Straßenmusikanten.

Herzliche Grüße

Bernd

Autor: hansberndulrich

born 1950, university degree in mathematics, physics. Interested in all topics of natural science, history, politics and economics

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