Fanatiker und Aktivisten haben nun mal keinen Sinn für Humor. Deswegen: Schnappatmung bei Mainstreamjournalisten; rasende Wut bei Multikultiaktivisten; zutiefst empörte Schlagzeilen in der Presse. Kein Aprilscherz: In Düsseldorf wurde allen Ernstes ein arabisches Straßenschild überklebt: Ausgerechnet mit Karl Martell! Der Hammer! Inzwischen ermittelt sogar der Staatsschutz.

Besonders pikant: Die freche Straßenschildüberklebung fand im maghrebinischen Viertel Düsseldorfs statt, das sich mit seinen vorwiegend aus Marokko eingereisten Zuwanderern einen besonderen Ruf erarbeitet hat. Hier ein paar Beispiele:
https://www.welt.de/regionales/nrw/article151060507/So-geht-es-in-Klein-Marokko-zu.html
Zu meiner Schulzeit kannte jedes Kind Karl Martell: Der fränkische Sieger im Jahr 732 über die Araber in der Doppelschlacht bei Tour und Poitiers. Karl Martell war der Großvater von Karl dem Großen. Rückblick: In den hundert Jahren zuvor hatten die Krieger des Propheten von Mekka aus ganz Nordafrika im Sturmlauf erobert; waren nach Spanien eingedrungen und hatten 711 in der Schlacht von Jerez de la Frontera das dort herrschende Westgotenreich zertrümmert. Gerade mal einundzwanzig Jahre später stand die arabische Streitmacht im Herzen des heutigen Frankreichs. Karl rettete das christliche Abendland vor der vollständigen militärischen Eroberung durch die Moslems; sehr zum Bedauern heutiger Islamversteher. – Dieses geschichtliche Grundwissen scheinen allerdings die Reporter der RP, WAZ, NRZ und der üblichen Verdächtigen ihrem Lesepublikum nicht mehr zuzutrauen. Das alltägliche Schema: Die Mainstreamjournalisten halten ihre Konsumenten gemeinhin für dümmer als sie selber. Diese Haltung (Haltungsjournalismus!) ist substantiell für das Selbstverständnis heutiger Berufsschreiberlinge, die sich schon vor Jahrzehnten vom einstigen Ethos des neutralen Berichterstatters entfernt haben hin zum belehrenden Volkserzieher. Eines gelingt dieser Zunft aber nicht ganz: Karl Martell posthum zum braunen Nazi zu erklären. Die Zeitspanne von über tausend Jahren ist doch zu groß zum Überkleistern Aber immerhin titelt die Bild-Zeitung: Der fränkische Heerführer Martell (gestorben 741) gilt in rechtsextremen Kreisen als Idol. Na also! Dabei gibt es z.B. in Nürnberg bereits eine Karl-Martell-Straße.:
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2023/strassenschild-duesseldorf/
Nun hat das Ganze eine besondere Note: Hält sich doch der einstige NRW-Ministerpräsident und gescheiterte CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet für einen Nachfahren Karls des Großen. Und damit wäre der Laschet Arminius eben auch ein Nachkömmling von Karl Martell:

Eigentlich könnte der Armin doch stolz sein auf die Ehrung seines siegreichen Ahnen! Aber: Die neue Straßenbezeichnung währte nur einige Stunden, dann sorgten städtische Bedienstete wieder für die erneute Sichtbarkeit der arabischen Schrift. Eine Glosse am Rande: So mancher Reporter lamentierte, daß es doch schon seit Jahren in Düsseldorf eine japanische Straßenbeschilderung gäbe. Warum es denn die Leute damit keine Probleme hätten? Den rätselnden Journalisten kann man auf die Sprünge helfen: Japaner lassen sich bei uns nichts zuschulden kommen: Keine massenhaften sexuellen Übergriffe In Silvesternächten, keine Taschendiebstähle, keine Clankriminalität, keine Antänzer, kein Drogenhandel… irgendwie langweilig, diese Japaner.
