Antifa: Liebesbrief aus der Nachbarschaft

Vor einigen Tagen landete ein anonymer Brief per Post in unserem Hausbriefkasten. Angeblich von einem „Nachbarn“ , aber mit namentlich persönlicher Anrede. DIN A4, frankiert mit richtigen Briefmarken. Dem Inhalt nach zu urteilen war der das zweiseitige Schreiben aber eher an die gesamte Nachbarschaft gerichtet; unsereins sollte wohl nur darüber in Kenntnis gesetzt werden, welche Botschaft in unserer Umgebung über mich verbreitet werden sollte. Hier der Inhalt (Brieforiginal unten) 

Aufpassen, liebe Nachbarn: Wir haben einen rechtsextremen Nachbarn von der AfD!

Hallo liebe Nachbarn,

ich hoffe, es geht euch allen gut! Ich wollte heute ein Thema ansprechen, das mir etwas auf dem Herzen liegt. Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, haben wir seit Kurzem einen Nachbarn Bernd Ulrich, der sich als Mitglied der AfD zu erkennen gegeben hat. Ja, ihr habt richtig gehört es handelt sich um eine Partei, die oft mit rechtsextremistischen Ansichten in Verbindung gebracht wird. Und ich dachte, es wäre klug, ein kleines Warnsignal auszusenden.

Zunächst einmal möchte ich betonen, dass ich niemanden aufgrund seiner politischen Überzeugungen verurteilen möchte. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung und es ist wichtig, dass wir in einer demokratischen Gesellschaft leben, die unterschiedliche Standpunkte respektiert. Doch in diesem Fall gibt es einige Punkte, die uns als Nachbarschaft beschäftigen sollten.

Mir ist aufgefallen, dass Bernd Ulrich oft mit provokanten Aufklebern und Schildern an Ständen sich identifiziert und „Schmuddelkram“ verteilt. Da steht zum Beispiel „Deutschland den Deutschen“ und ähnlich kontroverse Parolen. Das macht mir und einigen anderen Nachbarn Sorgen, denn solche Worte wirken nicht nur abschreckend, sie spalten auch die Gemeinschaft. Es ist wichtig, dass wir unser Wohnumfeld als sicheren Raum für alle betrachten können, unabhängig von Herkunft, Religion oder politischen Ansichten.

Ich habe auch mit einigen von euch über die Dinge gesprochen, die wir beobachten. Einige haben erzählt, dass sie sich unwohl fühlen, wenn sie an seinem Haus vorbeigehen. Das ist wirklich traurig und sollte nicht so sein. Unser Viertel war immer ein Ort der Toleranz und des Miteinanders. Lassen wir uns nicht von extremen Ideologien einschüchtern oder gar auseinanderbringen!

Ein weiterer Punkt, den ich ansprechen möchte, ist die Frage der Sicherheit. Es ist nie falsch, wachsam zu sein. Wenn jemand in der Nachbarschaft merkwürdige oder bedrohliche Verhaltensweisen zeigt, sollten wir uns gegenseitig darauf hinweisen. Es ist kein Grund zur Panik, aber es ist wichtig, dass wir uns als Gemeinschaft unterstützen und aufmerksam bleiben.

Vielleicht fragt ihr euch, was wir als Nachbarn tun können. Zuerst einmal sollten wir den Dialog suchen. Oft ist es hilfreich, direkt miteinander zu sprechen, um Vorurteile abzubauen. Vielleicht ist unser neuer Nachbar nicht so schlimm, wie wir denken – oder vielleicht ist er genau das, was wir befürchten. In jedem Fall ist es ihr gutes Recht, ihre Meinung zu äußern, solange sie nicht andere bedroht oder diskriminiert.

Darüber hinaus könnte es helfen, unsere Nachbarschaftsgruppe zu stärken. Lasst uns regelmäßig Treffen organisieren, um über unsere Anliegen zu sprechen und einen starken Zusammenhalt zu fördern. Wenn wir zusammenstehen, können wir der extremen Rhetorik entgegenwirken und vielleicht sogar ein positives Zeichen setzen. Es muss klar werden, dass intolerantes Verhalten bei uns keinen Platz hat.

Auch eine kleine Nachbarschaftsinitiative könnte spannend sein. Wir könnten Veranstaltungen planen, die Vielfalt feiern – von gemeinsamen Kochabenden bis zu interkulturellen Festen. So lernen wir uns nicht nur besser kennen, sondern zeigen auch, dass wir die Verschiedenheit schätzen. Diese offenen Begegnungen könnten auch dazu führen, dass der neue Nachbar sieht, wie vielfältig und lebendig unsere Gemeinschaft ist.

Falls es wirklich zu Konflikten kommt oder wir uns unsicher fühlen, sollten wir die lokalen Behörden oder Beratungsstellen in Betracht ziehen. Es gibt viele Organisationen, die uns unterstützen können, wenn wir auf Diskriminierung oder extreme Äußerungen stoßen. Unterstützung ist immer eine gute Idee!

Letztendlich möchte ich sagen: Lasst uns nicht in Angst leben. Wir sind eine starke Gemeinschaft, und gemeinsam können wir dafür sorgen, dass unser Viertel ein Ort bleibt, an dem sich jeder wohlfühlt. Egal, was Bernd Ulrich denkt oder glaubt – wir sind diejenigen, die hier wohnen und die Atmosphäre bestimmen können. Toleranz, Respekt und Verständnis sollten immer unsere Leitprinzipien sein.

Ich freue mich auf eure Gedanken zu diesem Thema. Lasst uns im Gespräch bleiben und die Nachbarschaft, die wir lieben, Zusammenhalten! Vielleicht können wir schon bald ein Treffen organisieren, um unsere Ideen auszutauschen. Bleibt gesund und munter!

Herzliche Grüße,

Euer Nachbar

++++ Ende des Textes +++

Ich überlege, wer wohl dahinter stecken könnte. Tatsächlich hatte vor einiger Zeit ein Nachbar, ehemaliger Lokalreporter der Rheinischen Post, versucht die Mitbewohner unserer Anlage gegen mich und meine Frau zu mobilisieren.  Allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Zudem: Jeder in meiner Umgebung   weiß von meiner Zugehörigkeit zur AfD. Schließlich hingen bei insgesamt vier Wahlen meine Plakate unübersehbar in der Stadt: Bundestag 2017 und 2025, Landtagswahl 2022 und erst vor einigen Wochen bei der Kommunalwahl.  Da gibt es keine Geheimnistuerei. Wozu auch? Ich verstecke mich nicht; ich zeige Gesicht. 

Was mich an dem Geschreibsel verblüfft: Ich hätte Schmuddelkram als  Aufkleber verteilt: „Deutschland den Deutschen!“ Ehrlich: Derartiges hatte ich nie  im Fundus. Andererseits: Wem sollte Deutschland nach Ansicht dieses „Nachbarn“ denn gehören?  Großkonzernen? Den EU-Kommissaren? Dem IS?   Den Kartellparteien und ihrem Klüngel? Da schweigt sich der anonyme „Nachbar“ leider aus.  Zudem: Ich wohne hier nicht erst seit Kurzen, sondern schon seit siebzehn Jahren.

Hier nun der Originalbrief: 

Des Rätsels Lösung: Ich war nicht der Einzige, der diese nette Post bekam. Viele meiner Parteifreunde und Mandatsträger haben ein identisches  Pamphlet erhalten. – Also: kein besonderer Anlass zur Besorgnis. Bleibt eine Frage: Aus welchem steuerfinanzierten Subventionstopf zur „Demokratieförderung“  wurde diese  „Nachbarschaftsaktion“ wohl finanziert? 

Übrigens: Keiner unserer Mitbewohner in der Anlage hat  die Anschwärzung  bekommen. Das Ganze: Nichts weiter als eine Finte.  Mal wieder ein weiterer  untauglicher Versuch der Einschüchterung.

 

 

Besuch in Dachau

Zwanzigster Juli. Gedenktag des deutschen Widerstandes gegen Hitler. Ein würdiges Datum, um den Tag am Ort des ehemaligen KZ Dachau, heute Gedenkstätte, zu verbringen. Wir, das sind meine Frau und ich, beide Mandatsträger der AfD in Rat der Stadt Ratingen.

Vor einer Woche: Es war ein sommerlich warmer Sonntag und wir dachten, dass wir das große Gelände der Gedenkstätte westlich von München für uns nahezu alleine haben würden. Falsch! Trotz des einladenden Badewetters hatte es zahlreiche Besucher, viele aus dem Ausland, an diesen Ort gezogen. Der große Parkplatz war gut gefüllt; am Informationskiosk, wo man Audioguides ausleihen und Führungen buchen konnte, herrschte am späten Morgen schon lebhafter Andrang. Mit Geschick ergatterten wir die letzten Karten für die einzige deutschsprachige Führung an diesem Tag: Start 12 Uhr, Dauer zweieinhalb Stunden. Um es kurz zu machen: Wir sind noch deutlich länger auf dem weitläufigen Gelände geblieben. Dort, wo einst tausende Menschen eingepfercht, erniedrigt, gedemütigt, gequält, hingerichtet wurden und verhungerten, ist heute ein weitläufiges, parkähnliches Gelände. Eigentum des bayerischen Staates, freier Eintritt, lediglich für die Führungen, auf die man keinesfalls verzichten sollte, sind gerade mal drei Euro zu entrichten.

Dachau war das erste KZ, dass die NS-Herren direkt nach der Machtübernahme schon im März 1933 auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik in Betrieb nahmen. Wobei man als Datum der Machtübernahme nicht den 30. Januar, sondern den 28. Februar einordnen sollte. An diesem Tag verkündete der greise, schon alterssenile Reichspräsident die berüchtigte „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“, mit der wesentliche Grundrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft gesetzt wurden. Begründet wurde dies mit einem angeblich drohenden Staatsstreich der Kommunisten. Der Reichstagsbrand am Tag zuvor wurde als Fanal zum Aufstand gedeutet, dem man mit dem Ausnahmezustand zuvorkommen müsse. Politische Gegner wurden in „Schutzhaft“ genommen. Einfach so, ohne richterlichen Beschluss, nach Gutdünken des Regimes.

Bereits kurze Zeit später war Dachau im ganzen deutschen Reich als Konzentrationslager für politische Gegner der inzwischen etablierten NS-Diktatur bekannt, berüchtigt und gefürchtet. In der Zeit von 1933 bis 1945 durchliefen über 200.000 Häftlinge das Lager, ca. 42.000 davon überlebten die brutale Lagerhaft nicht.

Neben dieser Einleitung zeigte uns unserer Führerin an einer großen Übersichtskarte die ganze weitläufige Dimension des Lagers: Die Gebäude der SS mit Unterkünften und Registratur,  die Häftlingsbaracken, das Lagergefängnis, der große Appellplatz und das Eingangstor mit dem berüchtigten Spruch „Arbeit macht frei“. Später, in der Ausstellung, sollten wir noch von den vielen weit im Umkreis verstreuten Arbeitslagern erfahren, zu denen die Häftlinge tagsüber zum Arbeitseinsatz abkommandiert waren. Der gesamte Häftlingsbereich war umgeben mit einem Wassergraben und dem hohen unüberwindlichen elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun. An diesem Zaun erfüllte sich das Schicksaal mancher Häftlinge, die in selbstmörderischer Absicht einfach in den Zaun hineinrannten und augenblicklich durch den Stromschlag getötet wurden. Das große Denkmal vor dem SS-Block stellt genau dieses Szenarium dar: Leblose Körper, die sich im Stacheldraht verfangen haben.

Trotz einer Vielzahl von Hinrichtungen war Dachau kein Vernichtungslager im Sinne der industriell perfektionierten Tötung. Die massenweisen Morde durch Giftgas fanden andernorts statt. Als die Amerikaner kamen, waren praktisch keine Juden mehr im Lager. Die waren schon vorher in die Vernichtungslager abtransportiert wurden. Dachau, das auch als Ausbildungsstätte für SS-Wachmannschaften anderer Lager diente, war vornehmlich dazu da, den Willen und die Persönlichkeiten der Insassen zu brechen.

Zweieinhalb Stunden Führung reichen nicht aus, um alle Facetten des Schreckens zu verinnerlichen. Die Lagerhierarchie der Funktionshäftlinge, die Körperstrafen durch Auspeitschen, das rücklings Aufhängen mit gefesselten Armen, das sogenannte Baumen. Priester hatten Ihre eigene Baracke. Während die deutschen Geistlichen ihre Gottesdienste im Freien abhalten durften, mussten die polnischen Pfarrer in ihren Baracken verbleiben. Das ist ja das Perfide: Innerhalb des Lagers gab es auch banale Unterhaltungen und Geselligkeiten auch bei den Häftlingen: Musikgruppen, Fußballturniere, sogar Prostitution. Nebenan starben die Kameraden an Hunger oder Seuchen.  

Die Ausstellungen in den ehemaligen SS-Gebäuden sind umfassend: Die einzelnen Opfergruppen werden erwähnt: Z.B. kommunistische Spanienkämpfer, Oppositionelle Politiker aus dem Reich und den besetzten Gebieten,  Homosexuelle, Kriegsgefangene aus dem Osten, Bibelforscher, „asoziale Elemente“ nach Definition der Nationalsozialisten  usw.  

Sollte der Besuch eines Konzentrationslagers für deutsche Schüler Bestandteil des Unterrichtes sein? Ich würde das für die Oberstufe befürworten. Der authentische Eindruck am Ort der Staatsverbrechen ist eindrucksvoller als jede Filmvorführung oder jedes Blättern im Lehrbuch.

Die Lehren für die heutige Zeit: Erschreckend, wozu eine durchideologisierte autokratische Staatsmacht, die an kein Recht mehr gebunden ist, befähigt wird. Unter Vorspiegelung einer vermeintlichen Gefahrenlage wurden selbstverständliche, durch Verfassung geschützte Menschenrechte einfach ausgehebelt. Wohin dann die Übergriffigkeit eines solchen Regimes gegenüber Oppositionellen und Andersdenkenden führen kann: Davon legt die KZ-Gedenkstätte Dachau ein eindrucksvolles Zeugnis ab.

Noch etwas: Unsere Führerin erzählte objektiv, antwortete auf Fragen und vermied jedwede politische Instrumentalisierung. Angesichts der überwältigen Monstrosität der NS-Verbrechen wird uns gewahr,  wie infam, abgeschmackt und ekelhaft das Gebaren von schwarz-rot-grün und  den willfährigen Lakaien unter den Meinungsmachern ist, die uns tatsächlich nun schon seit Jahren mit aller Gewalt eine Nähe zum damaligen Schreckensregiment andichten wollen. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die letzten Monate haben gezeigt, wie man ganz schnell nur so eben das Grundgesetz aushebelt.  – „Euch müßte man verbrennen“ zischte uns eine GEZ-geimpfte Frau hasserfüllt vor einiger Zeit am Infostand in Heiligenhaus zu.  Das ging mir durch den Kopf, als wir an den Öfen im KZ-Krematorium vorbeigingen.

Zwei Öfen aus dem KZ-Krematorium. Gegen Kriegsende reichten die Kapazitäten nicht mehr. Es entstanden die berüchtigten Fotos mit den aufgestapelten Leichenbergen.

Haan-Gruiten: Politischer Kindesmissbrauch

Kinderstühlchen, Seifenblasen, Luftballons und Glitzerschmetterlinge: Nichts von alledem hätte die Lokalpolitik und ihre Parteigänger in Aufregung versetzt, wenn all die Sachen, die Kindern Freude machen, von der SPD oder CDU präsentiert worden wären. Die waren nämlich auf dem Gruitener Dorffest, wie schon in den Jahren zuvor, mit raumgreifenden Ständen prominent vertreten. Der provokante Spruch: „Sommer, Sonne, Sozialismus“ , der von der SPD auf dem Fest auffällig präsentiert wurde, wurde nicht bemängelt.

Dabei ist es gerade mal 35 Jahre her, dass das Regime des real existierenden Sozialismus auf deutschen Boden, das seine Bürger hinter Mauern und Stacheldraht in Unfreiheit einpferchte und Flüchtlinge an der Grenze einfach abknallte, unblutig beendet wurde.

Die SPD rüstet schon mal auf

Nein, die Sachen, die Kindern wirklich Freude machen, die kamen von der AfD. Die war erstmals mit einem Stand beim Gruitener Dorffest vertreten. Ohne politische Botschaft, einfach so. Es war eben kein „Infostand“ wie die übelmeinende Presse ihren Lesern suggerierte.

Liebevoll wird der Stand dekoriert: Das Bastelangebot für die Kinder

Aber den bloßen Anblick der konkurrierenden Partei wollten selbsternannte „Demokratieschützer“ nicht akzeptieren. Schon im Vorfeld rumorte es in sozialen Netzen und es wurde mobil gemacht gegen die AfD. Fast überall hing an den Ständen und selbst an den Notenständern der Musiker, Schilder wie „Gruiten ist bunt“ oder „Wir sind für Vielfalt“ oder ähnliches. Wer da nicht mitgemacht hätte wäre schon verdächtig gewesen. So funktioniert Gruppenzwang. Der gegen die AfD inszenierte Demonstrationszug, der dann am frühen Sonntagmorgen unter absingen von irgendwas gegen Faschismus durch das Gelände zog, war alles andere als spontan. 

Und die Kinder? Es ist einfach ungebührlich, unmündige Kinder, die sich noch kein abgewogenes Urteil bilden können, politisch zu instrumentalisieren. Trotzdem mussten sie bei den Protestlern mitlaufen und mitsingen. So geht politischer Kindesmissbrauch. Ob die folgsamen Walldorfschüler, die in wohlbehüteten Elternhäusern aufwachsen und in ihrer Schule unter sich bleiben wohl eine Ahnung davon haben, was sich da draußen in No-Go-Areas, rund um die Bahnhöfe, in der Altstadt oder sonst wo abspielt? Wohl kaum, sonst würden sie nicht an ihrem Stand beim Dorffest so inbrünstig von bunter Vielfalt schwärmen. Apropos: Selbst das beschauliche Gruiten blieb von den Kollateralschäden einer bunten Willkommenskultur nicht verschont. Die Bluttat vom Januar ist den Tatzeugen und Betroffenen noch in guter, besser gesagt schlechter  Erinnerung.      

„Das Dorffest wurde unterwandert“ tönte die Lokalpresse. Diese bediente sich der in ihrem Genre üblichen Täter-Opfer-Umkehr.  Denn die „heftigen Misstöne“ (so die Lokalpostille Haaner Treff) kamen tatsächlich von den Demonstranten, die sich jenseits von Sitte und Anstand aufführten. Nicht von der AfD. Die kümmerte sich rührend um ihre kleinen und großen Besucher. Ach so:  Die herbeigerufene Polizei wurde nicht etwa wegen der AfD alarmiert (dies suggerierte die Rheinische Post), sondern sie wurde von den Veranstaltern gerufen um das Hausrecht gegen ungenehmigte, unangemeldete Demonstranten und Störer durchzusetzen.

Noch etwas? Ja, der CDU-Landrat flanierte mit Gefolge am Samstag am AfD-Zelt vorbei ohne die Aktiven dort eines Blickes zu würdigen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.  Und so sah unser Stand aus am frühen Sonntagmorgen :

Karneval zum Kotzen

Gottseidank, es ist vorbei. Zum Feiern war unsereins ohnehin nicht zumute. Zu mies ist die Stimmung, zu gespalten die Gesellschaft, zu verblödet die Anhänger der Kartellparteien. Kein Platz für einen lustigen  Witz, für eine geistreiche Pointe.  Der Bürgermeister hatte unserer Fraktion wie auch den übrigen Parteien Karten offeriert für den Rathaussturm an Weiberfastnacht. Wir haben dankend abgelehnt. Die Gesellschaft der übrigen Ratsvertreter wollten wir uns keinesfalls antun. Mit Verlaub: Wer uns kaltschnäuzig als Rassisten diffamiert und uns als „Demokratiefeinde“ verleumdet, mit denen stellen wir uns nicht an die Theke, geschweige denn dass wir mit denen ein Bier trinken.

Man brauchte nicht auf den Düsseldorfer Rosenmontagszug zu warten, um mit den neusten Gehässigkeiten eines gehypten Wagenbauers konfrontiert zu werden. Bereits am 15. Februar, als der bunte Pöbel gegen die AfD mobilisiert wurde, konnte man eines seiner Machwerke in Augenschein nehmen. Volk

Fast noch harmlos zu dem, was uns 2021 präsentiert werden sollte: AfD-Anhänger als Schmeißfliegen, die von einem Kothaufen zum anderen schwirren. https://alternative-ansichten.com/2021/02/06/sche-e-gelaufen-keine-politpropaganda-im-karneval-2021/  Die Krönung war dann allerdings der berüchtigte Wagen mit Alice-Weidel und der Hakenkreuz-Brezel. Bezahlt von unseren Fernsehgebühren.

Mainz wie es sinkt und kracht: Ich hatte vor, mir diese ÖRR-Produktion versetzt in der Mediathek anzutun. Lars Reichow, der berüchtigte „Ungehobelte-Arschlöcher-Spruchbeutel“, sollte nach einem Jahr Pause wieder mit von der Partie sein. Aber soweit sollte es nicht kommen. Nach einer gefühlten Viertelstunde, als irgendein Staatskomödiant von der AfD-Wählern als „braune Mischpoke“ faselte, war es definitiv Schluss mit lustig. Zuviel Masochismus.

Fazit: Den deutschen, von Medien und Politik orchestrierten Karneval kann man getrost vergessen. Dann demnächst lieber in Rio, Venedig, Palma de Mallorca oder sonst wo feiern. Keinesfalls hierzulande. Eigentlich schade um die vielen Musik- und Tanzgruppen, die unbefangen beim Publikum gute Laune machen möchten. Eingerahmt von übelster Polit-Propaganda bleibt das Lachen im Halse stecken. Sollen die Politfunktionäre der Kartellparteien ruhig unter sich bleiben. In Mainz, der Heimat des ZDF, da gehören sie hin.

Infam: Abkassieren mit Bombentoten und Frauenbrüsten

Der 13. Februar ist alljährlich dem stillen Gedenken den tausenden Toten gewidmet, die bei dem Bomberangriff auf Dresden heute vor genau achtzig Jahren in der Nacht auf den 14. Februar im Feuersturm qualvoll verbrannten.

Umso abscheulicher ist es, wenn skrupellose Elemente daraus eine miese Masche der Geldschneiderei machen und die Bombenopfer dabei in unerträglicher Weise verhöhnen.  Und das geht so:

Eine gewissenlose, maskierte Göre lässt sich den Spruch: „Danke, Bomber Harris“ (Thanks, Bomber Harris) auf den nackten Oberkörper malen und vor der Silhouette Dresdens fotografieren. Anschließend wird die Aufnahme irgendwo ins Netz gestellt.  Dieses Skandalbild findet sofortige Verbreitung. Das ist beabsichtigt, denn nun kommt die Abzocke: Ein Abmahnanwalt reklamiert das Urheberrecht für den Fotografen und schreibt reihenweise kostenpflichtige Abmahnungen an diejenigen, die das Bild voller Empörung mit entsprechenden Kommentaren weitergeleitet hatten.

Bei der Frau, die mit nacktem Oberkörper provokant posierte, handelte es sich um Anne Helm, inzwischen Abgeordnete für die Linkspartei im Berliner Abgeordnetenhaus. Hier der Bericht:

Berliner Femen-Aktivistin verhöhnt die Bomben-Opfer von Dresden

https://images.berliner-kurier.de/2017/5/15/e2f67395-822c-3610-91c0-90001a07292d.jpg  Ein gewisser Rechtsanwalt Sebastian Deubelli aus Landshut, in seinen Kreisen für derlei Aktionen berüchtigt, schrieb die Abmahnungen:  https://sos-recht.de/abmahnung/sebastian-deubelli/. Und der Fotograf, der die barbusige Dame mit der aufgemalten Provokation für sich reklamierte? Ein Mann namens  Marcus Golejewski, immer noch umtriebig unterwegs in einschlägigen Kreisen:  https://de.nachrichten.yahoo.com/angela-merkel-verr%C3%A4t-imponierte-ehemann-143059738.html    (Man achte auf das Foto)

Warum erzähle ich das: Die Barbusige war damals noch Mitglied bei der Piraten-Partei. Ihre Aktion trug wesentlich dazu bei, dass diese politische Eintagsfliege schnell von der Bildfläche verschwand. Und die heutigen Kartellparteien? Die haben das System der reihenweisen Anzeigen und Abmahnungen inzwischen perfektioniert: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/marie-agnes-strack-zimmermann-stellt-monatlich-250-anzeigen-wegen-drohungen-und-hetze-a-cd890890-4ab3-46f1-8643-8f039c2f5620 oder auch hier: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/oezdemir-schmerzensgeld-beleidigung-urteil-koblenz-100.html.

Ohne jeden Skrupel.

Madagaskar stört

Das hat auch Correctiv erkannt und die entsprechende Passage in einer späteren Version aus dem „Geheimkonferenz-Papier“ gestrichen. Zwar war auf dem im November 2013 abgehaltenen privaten Treffen verschiedener Teilnehmer des konservativen Spektrum in Potsdam, von Politik und willfährigen Medien zur Wannseekonferenz 2.0 hochstilisiert, nie von Madagaskar die Rede gewesen. Aber Correctiv konnte es sich nicht verkneifen, „Deportationen nach Madagaskar“ hinzuzudichten. Hier der ursprüngliche Correctiv-Text:

Eine Idee ist dabei auch ein „Musterstaat“ in Nordafrika. Sellner erklärt, in solch einem Gebiet könnten bis zu zwei Millionen Menschen leben. Dann habe man einen Ort, wo man Leute „hinbewegen“ könne. Dort gebe es die Möglichkeit für Ausbildungen und Sport. Und alle, die sich für Geflüchtete einsetzten, könnten auch dorthin. Was Sellner entwirft, erinnert an eine alte Idee: 1940 planten die Nationalsozialisten, vier Millionen Juden auf die Insel Madagaskar zu deportieren.  

Correctiv zitiert hier, angeblich aus dem Gedächtnis, aus einem Referat des Identitären Martin Sellner.

Nun gibt es längst aktuelle konkrete Beispiele, wie demokratische Länder Einreisewillige bzw. illegale Migranten außer Landes verbringen: Die Drittstaatenlösung. Entsprechende Abkommen gibt es zwischen Australien mit Kambodscha und Polynesischen Inselstaaten; Italien hat eine Vereinbarung  mit Albanien geschlossen und die britische Regierung hatte eine entsprechende Übereinkunft mit Ruanda bereits fertig ausgehandelt, als die EU-Gerichte dazwischen funkten. In diesen Drittstaaten sollte das Einreisegesuch bzw. die Asylberechtigung von Immigranten nach den Gesetzen des erwünschten Ziellandes geprüft werden. Aber diese naheliegende Parallele war nicht nach dem Geschmack von Correctiv. Vielmehr sollte auf Teufel komm raus irgendeine Beziehung zum Nationalsozialismus konstruiert werden. Und da kamen die Influencer von Correctiv auf Madagaskar.

Tatsächlich schmiedete das NS-Regime kurzzeitig Pläne, die in seinem Herrschaftsbereich befindlichen Juden nach Madagaskar abzuschieben. Betrachteten doch die Rasse-Fanatiker die Juden als unerwünschte störende Elemente, deren man sich entledigen wollte. 1940 hatte Frankreich mit  seinen Überseebesitzungen einschließlich Madagaskars kapituliert; eine Ansiedlung von Juden in dem entlegenen Weltwinkel war damit denkbar. Allerdings: Britannien hatte die Seeherrschaft und ohne einen Frieden mit England, wie auch immer, war der Plan undurchführbar. Die ganze Geschichte ist bei Wiki detailliert nachlesbar: https://de.wikipedia.org/wiki/Madagaskarplan. Wir kennen den bösen Ausgang der Historie: Die NS-Herrschaft beschloss Anfang 1942 die „Endlösung der Judenfrage“ auf mörderische Art.

Die Erzählung vom Madagaskarplan war den deutschen Geschichtsschreibern der letzten Jahrzehnte von jeher ein Dorn im Auge. Lautet doch der offiziell bestellte Narrativ, dass Hitler und seine Gefolgschaft von jeher für jedermann und von Beginn an ganz offensichtlich planten, die jüdische Bevölkerung auszurotten. Diese Deutung der Geschichte ist essentiell, um den Deutschen in ihrer Gesamtheit als Mitwisser und Befürworter des Holocaust Verantwortung und Schuld zuweisen zu können. Die tatsächliche Existenz des Madagaskarplans als die mildere Form der „Endlösung“ passt da nicht in Konzept.

Erstaunlich, dass dieser Aspekt des Correctiv-Konvolutes nicht von Medien und Öffentlichkeit thematisiert wurde. Bevor es nun soweit hätte kommen könnte hat Correctiv zwischenzeitlich selbst die Reißleine gezogen und den obigen Abschnitt komplett gestrichen. Inzwischen ist der ursprüngliche allerdings Text wieder lesbar.  Es ist die übrigens die einzige Stelle im Correctiv-Papier, wo dessen Macher sich über „Deportationen“ ergehen.

Apropos Madagaskar: Vor einhundert Jahren hatte diese Insel, die größer ist als Deutschland, die Schweiz und Österreich zusammen, gerade mal dreieinhalb Millionen Einwohner. Heute sind es über dreißig.  An diesen Zahlen, die repräsentativ sind auch für das übrige Afrika, offenbart sich das ganze Dilemma dieses Kontinents. Kein Thema für den öffentlichen Diskurs.

Schweizer Sicht auf Thüringen: Verstörendes Schauspiel

Von der verdrehten und verlogenen Berichterstattung der „Qualitätsmedien“ über die erste Sitzung des Thüringer Landtages haben die meisten von uns die Nase gestrichen voll. Da hebt sich die Sicht aus der neutralen Schweiz wohltuend ab. Ein Grund: Schweizer Medien bekommen keine Subventionen von deutschen Regierungen. Weder offen noch verdeckt. Den nachfolgenden Kommentar aus der Neuen Zürcher Zeitung, der mir per E-Mail von der NZZ zugestellt wurde,  leite ich daher gerne weiter. Es bestätigt sich ein- ums andere Mal: Das was früher Westfernsehen für die DDR-Bewohner war, das ist heute die Schweizer Presse für die Untertanen von Ampel und Schwarz-Rot-Grün. Der Kommentar ist schon ein paar Tage alt. Der Justizskandal des Thüringer Verfassungsgerichtes ist noch nicht eingearbeitet.

Von: NZZ – Der andere Blick <gujer@email.nzz.ch>
Gesendet: Donnerstag, 26. September 2024 18:01
An: hansberndulrich@googlemail.com
Betreff: Verstörendes Schauspiel in Thüringen

Hier der Kommentar der NZZ → Von1

Verfassungsfeinde auf der Regierungsbank

Es ist paradox. Da schwafeln die Altparteien davon, dass die AfD  „verfassungsfeindlich“ sei. Den Beweis bleiben sie schuldig. Denn das, was da die Haldenwang-Behörde   zusammengeschustert hat, das kann beileibe kein klardenkender Mensch wirklich ernst nehmen. Aber wie sieht es denn mit der Verfassungstreue von Schwarz-Rot-Grün aus? Erinnern wir uns: Die ersten zwanzig Artikel des Grundgesetzes gelten als das Kernstück der Verfassung mit „Ewigkeitswert“. Greifen wir einfach mal exemplarisch heraus:

Aus Artikel 3:  Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.  

Seit der Gründung 2013 werden AfD-Parteigänger diskriminiert und ausgegrenzt. Mit Billigung und Ermunterung durch Regierungsmitglieder.  

Aus Artikel 5: Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Und wie zensiert wird! Google, Facebook und Co erhalten stets neue amtliche Vorgaben, welche Autoren bzw. deren Einträge zu löschen sind bzw. durch Suchmaschinen ignoriert werden. Jüngstes Beispiel: Das Verbot der Zeitschrift COMPACT. Hier mussten erst Gerichte die Frau Innenminister auf den richtigen Pfad zurückbringen.

Aus Artikel 6: Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.

 Von wegen! Grüne und Rote sehen in der konventionellen Ehe ein gesellschaftliches Auslaufmodell und wollen sie abschaffen: https://rp-online.de/politik/deutschland/gruenen-politikerin-will-die-ehe-abschaffen_aid-17220307  Die gemeinsame steuerliche Veranlagung von Ehegatten war Rot-Grün von jeher ein Dorn im Auge. Mit dem Wegfall der günstigen Steuerklassen für Eheleute wurde jetzt ein erster Schritt getan. Dafür wird die aus Afrika/Arabien importierte Polygamie auch hier immer mehr gesellschaftsfähig. Bei der Erweiterung des klassischen Ehebegriff hin zur Homoehe gab der damalige SPD-Justizminister von sich: „Im Gesetzestext steht nicht, dass eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden kann.“ Mit der gleichen Logik könnte man darauf hinweisen, dass im Gesetzestext nirgends steht, dass eine Ehe zwingend nur zwischen zwei Personen geschlossen wird. Zumal die Vielehe ältere kulturhistorische Wurzeln hat als die Homoehe. Mit dem Konstrukt der „Verantwortungsgemeinschaft“, über das Ampelparteien seit Jahren reden, wird hier ein Einfallstor vorbereitet: https://dip.bundestag.de/vorgang/rechtliche-absicherung-polygamer-formen-des-zusammenlebens-durch-die-verantwortungsgemeinschaft/308902?f.deskriptor=Polygamie&rows=25&pos=1&ctx=d

Aus Artikel 8Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.

Wir wissen zur Genüge, wie das in der Praxis gehandhabt wird. Die friedliche Demonstration von Skeptikern der Coronapolitik am 18. November 2020 in Berlin wurde brutal niedergeknüppelt; die Teilnehmer mit Wasserwerfern und Tränengas misshandelt. Die Obrigkeit versucht alles, um AfD-Parteitage zu behindern bzw. zu verhindern. Siehe Essen und andernorts.  

Aus Artikel 13: Die Wohnung ist unverletzlich. (2) Durchsuchungen dürfen nur durch den Richter, bei Gefahr im Verzuge auch durch die in den Gesetzen vorgesehenen anderen Organe angeordnet und nur in der dort vorgeschriebenen Form durchgeführt werden.

Das stört Frau Innenminister gewaltig.  Künftig soll das BKA auch private Wohnungen heimlich durchsuchen und verwanzen können: https://taz.de/Strittiger-Gesetzentwurf/!6026933/

Zu guter Letzt aus Artikel 2Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit

Aus Opportunitätsgründen lässt die deutsche Justiz viele Straftäter frei herumlaufen. Auch Intensivtäter landen selten hinter Gittern. Ausreisepflichtige Gewalttäter haben faktisch Bleiberecht und können sich frei bewegen. Durch die offenen Grenzen kommen auch immer mehr Gefährder ins Land. Leidtragend ist die Bevölkerung, die inzwischen vielerorts um Leib und Leben bangen muss. Der Politik ist das egal. Die ideologisch begründete Zuwanderung (Deutschland muss sich ändern) nimmt keine Rücksicht auf das Lebensrecht der „schon länger hier Lebenden“.   

Fazit: Die Verfassungsfeinde sitzen in den obersten Etagen. Wieder einmal bewahrheitet sich die alte Volksweisheit: „Der Fisch stinkt vom Kopf her“. Die regierungsamtlichen Diffamierungen der Opposition als „Verfassungsfeindlich“ sind in Wirklichkeit plumpe Ablenkungsmanöver und erinnern an den Brandstifter, der nach der Feuerwehr ruft. Oder den Räuber, der im Wegrennen schreit: „Haltet den Dieb!“

 

Manipulation bei ARTE: Der große Austausch

„Gestern fiel mir ein Senfglas aus dem Kühlschrank. Dreihundert Menschen starben.“ – Beide Aussagen sind für sich genommen richtig. Beides hat aber nichts miteinander zu tun. Trotzdem stellt unser Denkapparat sofort eine Verbindung her: Ist ein Senfglas ursächlich für den Tod von dreihundert Menschen?

Es ist ein beliebtes Stilmittel der Manipulation, Bilder oder Textbausteine so raffiniert anzuordnen, dass die Gedanken des Betrachters in eine erwünschte Richtung gelenkt werden. Nehmen wir als Beispiel den widerwärtigen NS-Propagandafilm „Der ewige Jude“. Da wird in einer Anfangsszene eine Schar Ratten gezeigt, die sich zielstrebig in eine Richtung bewegen..  Dann schwenkt die Kamera auf eine Einstellung,  in der eine Gruppe in Kaftan gekleideter Juden in eine Stadt einzieht. Die Absicht ist klar: Die Juden sollen mit Ratten assoziiert werden. Überflüssig zu sagen, dass es sich bei dieser Szene nicht um wirkliches Geschehen, sondern eine durch Komparsen künstlich gestellte Filmaufnahme handelt.

Des gleichen Stilmittels bedient sich auch der GEZ-Sender ARTE in einer am letzten Dienstag ausgestrahlten Sendung. Dort werden in einem Moment echte Neonazis gezeigt; in der direkt nahtlos folgenden Sequenz erscheinen dann AfD-Politiker vor der Kamera. Die Assoziation, und sei es nur im Unterbewussten, ist beabsichtigt. Natürlich wird auch in diesem Machwerk die „Deportationslüge“ erneut aufgetischt.

Warum habe ich mir den Film überhaupt angeschaut? In den Funke-Medien wurde er so angepriesen: Der Film konzentriert sich auf den Kampfbegriff des „großen Austausches“.   Das machte mich neugierig. War etwa das gemeint, was Akif Pirinçci in seinem Werk „Umvolkung“ schon 2016 thematisiert hat und vom politischen Establishment seitdem als „Verschwörungstheorie“ abgetan wird?  Nein. Der „Große Austausch“ bezieht sich auf die Unterstellung, dass die AfD und andere europäische konservative Parteien alle Migranten des Landes verweisen will.  Das wird dem unbefangenen Betrachter allen Ernstes so untergejubelt. Was in diesem Stück, wie auch in allen anderen ARD- oder ZDF-Reportagen zum Thema geflissentlich unter den Tisch fällt: Die Unvereinbarkeitsliste der AfD, mit der Extremisten von der Mitgliedschaft ferngehalten werden: https://www.afd.de/wp-content/uploads/2021/08/Unvereinbarkeitsliste-Mitgliedschaft-AfD-2023_12_18.pdf

Fazit: Wieder ein weiters typisches Lehrstück von gehässiger, gegen die Opposition gerichteter staatlicher Politpropaganda, getarnt als Dokumentation.  Finanziert von unseren GEZ-Gebühren. Wer sich antun will, bitteschön: https://www.youtube.com/watch?v=CWS4K1yZWNs

 

Buntblödels beleidigte Befindlichkeit

Auch ich, in der Mitte meines achten Lebensjahrzehnts angekommen, bin stets aufs Neue verblüfft und lerne dazu. So vor einigen Wochen, als einige mir persönlich bekannte Mitläufer der Anti-AfD-Demo in Ratingen am 27.1.2024  auf die Zuschreibung „Buntblödel“ pikiert reagierten. Donnerwetter! Da wird unsereins von diesen Leuten als „Nazi“ verunglimpft und dann reagieren diese Herrschaften auch noch beleidigt, wenn ich Ihnen daraufhin das klare Denkvermögen abspreche!

Den Begriff „Buntblödel“ hatte ich schon bei früherer Gelegenheit verwendet, etwa als ich das bunte Treiben verpeilter Bayern amüsiert-kritisch kommentierte. Ich habe dieses malerische Wort nicht selbst kreiert, die Definition findet sich schon bei Wikimannia .  

Anlass für den Ratinger Aufmarsch im Januar war die längst entlarvte Correctiv-Ente über angeblich geplante Deportationen. Dieses Ammenmärchen wurde aus durchsichtigen Motiven auch von den Ratinger Vertretern der Altparteien begierig aufgesogen, verinnerlicht und absichtsvoll instrumentalisiert. Dabei unterscheide ich ganz bewusst zwischen Blödheit und Bosheit. Boshaft sind diejenigen, welche das hinterhältig abgekartete Spiel nicht nur durchschauen, sondern auch selbst aktiv betreiben. Nämlich jene, die im Detail die historischen Umstände vom Ende der Weimarer Republik und den Aufstieg der NS-Diktatur kennen und somit ganz genau wissen, wie absurd jeder Vergleich mit der heutigen deutschen politischen Landschaft ist. Ich denke da etwa an eine SPD-Abgeordnete, die als studierte Historikerin wider besseren Wissens ständig von uns als Nazis schwafelt. Nur einfach blöde sind hingegen diejenigen, die kritiklos die bösartigen Propagandainszenierungen als eigene Überzeugung adaptieren um dann damit auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten eine eingebildete, moralische Überlegenheit zur Schau zu stellen. Aber wie schon Dietrich Bonhoeffer zutreffend feststellte: „Jeder ist für seine Dummheit selbst verantwortlich.“ Dies gilt umso mehr, als sich jeder die notwendigen Informationen über das tatsächliche Geschehen hätte beschaffen können. Es hätte nicht einmal der aufklärenden Erläuterung eines Mathias Brodkorb oder eines Hans-Georg Maaßen bedurft. Eine nüchterne Textanalyse des Correctiv-Papiers hätte jedem verständigen Leser die Haltlosigkeit des insinuierten Narratives unmittelbar offenbart.  Hätte, hätte, Fahrradkette.  

Nach Überwindung der totalitären Systeme wie Kommunismus und Faschismus im letzten Jahrhundert verbleiben der kollektive Schwachsinn und Denkfaulheit als die großen Bedrohungen unserer Zeit.