Nazis töten

so lautete ein  gewollt zweideutiges Wahlplakat im Ratinger Kommunalwahlkampf. Mit Nazis waren natürlich wir gemeint, wir von der AfD. Wir haben zwar mit Nazis soviel gemein wie etwa die Milchkuh mit der Mondfahrt, aber das stört den  politischen Gegner auf seinem ideologisch verblendeten Feldzug  im „Kampf gegen Rechts“  nicht im Geringsten.

Ratinger Wahlplakat

Auch am Ratinger Marktplatz heischten die selbst ernannten Nazi-Häscher großformatig um Aufmerksamkeit:

Zwar versuchten sie später den öffentlichen Mordaufruf zu relativieren. So wollte  mich ein den Nazi-Jägern geneigter Kommentator mit dem Künstlernamen „Konrad Duden“ belehren: „Dies ist ein Satz aus einem Subjekt („Nazis“) und einem Prädikat („töten“). Man nennt dies einen einfachen Aussagesatz. Erst mit dem „!“ würde daraus ein Imperativ.“ Okay, dann schauen wir uns doch mal das nächste Plakat an: „Hier könnte ein Nazi hängen“.

Bingo! Also doch überaus deutlich artikulierte Mordphantasien in den Polit-Wirrköpfen. Wie so etwas  in Wirklichkeit aussehen würde, das zeigt uns das historische Foto:  https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mussolini_e_Petacci_a_Piazzale_Loreto,_1945.jpg?uselang=de  Ob sich das unsere  Möchtegern-Henker in Ratingen  gern zum Vorbild nehmen wollen?

Grüne Gefahr

Der hiesige Stellvertretende Bürgermeister und Anführer der „Grünen“ in Ratingen, ein Herr Christian Otto,  äußerte sich vor einigen Tagen in der Rheinischen Post wie folgt:

„Die Bürger sollen sehen und erleben, warum sie uns gewählt haben.“

 Das ist bestimmt keine leere Drohung. Die meinen das ernst. Todernst. Das passt auch zum allgemeinen politischen Klimawandel in Deutschland. Denn der oberste Parteichef aller Grünen, Robert Habeck, hat letztens seinen Willen  zur Machtergreifung unmissverständlich in aller Öffentlichkeit bekräftigt. Die Rheinische Post berichtete: „In seiner Rede beim digitalen Parteitag lässt Robert Habeck keinen Zweifel daran, dass die Grünen nach der Macht streben.“  Berthold Kohler, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, schrieb dazu:

„Dabei hatte Habeck, als er unsere Zeitung im Sommer besuchte, in seinem Gefolge auch einen Leibfotografen mitgebracht, der losknipste, als handele es sich nicht um ein Redaktionsgespräch, sondern um ein Shooting für „Germany’s Next Topmodel“. Von oben, von unten, von vorne, von hinten und ganz oft von halblinks lichtete er Habeck ab. Wir aber taugten offenbar nicht einmal als unscharfer Hintergrund.“

Bekanntlich ist Robert Habeck bekennender Vegetarier. Wir hatten schon mal einen Vegetarier an der Spitze dieses Staates, der die Macht ergriffen hatte. Auch der hatte stets einen Leibfotografen, einen gewissen Heinrich Hoffmann mit dabei.  Wir alle wissen, daß die Geschichte damals nicht gut ausging. Nicht für den Vegetarier, nicht für das deutsche Volk.

Wir als AfD in Ratingen werden das unsrige  dafür tun, daß grüne Machtträume nicht zu sehr in den Himmel wachsen. Denn hinter der Fassade der vermeintlichen Blumen- Baum- und Bienenfreunde verbirgt sich eine unerbittliche, despotische Ideologie mit Bevormundung, Gängelung und Verboten. Einen kleinen Vorgeschmack erhalten wir derzeit. Das reicht bereits.

Einen besinnlichen  Advent wünscht Ihnen Ihr Bernd Ulrich

siehe auch https://philosophia-perennis.com/2020/12/01/gruene-auf-dem-weg-zur-macht-mit-angstmache-in-eine-spiessige-verbotsgesellschaft/

 

Des Wochenblatts Verbreitung von Hass und Mordverbindungen

Vormerkung: Der nachfolgende Beitrag von Werner Kullmann bezieht sich auf einen Artikel im Ratinger Wochenblatt vom 12.11.2020 mit der Überschrift: „Gegen Hass und Zwietracht“. In dem Artikel hetzt der Verein „Volkssolidarität“ gegen die AfD-Fraktion mit folgender Wortwahl: „Ein Vertreter einer Partei, die in weiten Teilen rechtsextreme Positionen vertritt, wäre eine absolute Fehlbesetzung gewesen…Rechtsextreme und Islamisten Brüder im Geiste, säen Hass und Zwietracht, die in solchen Taten wie in Hanau, Paris und Wien enden.“

Das sowie die Tatsache, daß das Wochenblatt sich weigerte, weder AfD-Inserate noch persönliche Mitteilungen unserer Kandidaten zu veröffentlichen, veranlasste Werner Kullmann zu folgendem Kommentar:

Sich als kommunistisches Fossil in den Integrationsrat zu verziehen und dann dort seine Auferstehung mit dem Integrieren unserer ausländischen Bevölkerung in die kommunistische Internationale zu feiern, kann nur dem Mann mit dem Mützenstern einfallen.

Mit Hilfe seiner Frau mutierte er ideologisch von Kommunisten und Stalinisten der DKP bis zu den LINKEN der Mauermörderpartei.

Von schlechtem Gewissen seiner persönlichen Agenda keine Spur. Wie viele Kubaner mussten vor seinem heiß propagierten Sozialismus fliehen, wie viele starben bei Maos Kulturrevolution? Gehört diese reingewaschene Ideologie heutzutage zur Integration? Gerade Menschen, die vor Unrecht und Gewalt von Potentaten und Ideologen aus ihrem Heimatland fliehen mussten, sollten in jede Richtung des Totalitarismus sensibilisiert sein, der zum Fluchtgrund führte. Oder treffen sich hier auch Täter mit „in weiten Teilen extremen Positionen“?

Seine Volkssolidarität e.V. und LIS haben ihre Gegner in Ratingen ausgemacht. Deren Sprecher sind für die Integration in unsere Gesellschaft gewählt. Sie zeigen sich aber schlecht integriert oder informiert mit ihren Aussagen: „Rechtsextreme und Islamisten sind Brüder im Geiste, beide lehnen eine weltoffene und tolerante Gesellschaft ab, säen Hass und Zwietracht, die in Hanau, Paris und Wien enden.“

Die gewalttätigen deutschen Rechtsextremen beziehen sich mit ihren Taten auf Deutschland, genauso wie die gewalttätigen Linksextremen. Weltoffen und tolerant ist das wahrlich nicht, weil ihre Taten letztendlich einzig der Abschaffung der Verfasstheit unseres Staates gelten. Da hat der Kommunist E. in seinem langen Leben, noch eher seine Frau mit ihren Publikationen für die DKP, einige praktische Erfahrung in Deutschland.

Die in Deutschland lebenden Islamisten sind allerdings mit ihrer islamischen Religionsausübung überaus weltoffen. Ihr politischer Islam will sogar weltbeherrschend sein, mit der Herrschaft über jeden einzelnen Gläubigen. Natürlich auch mit der Herrschaft über die Ungläubigen. Diese Ideologie kommt dem Denken des gewendeten Herrn E.  aus seiner Zeit der Kommunistenverherrlichung sehr nahe. Die Weltoffenheit dieser bunten ideologischen Gesellschaft passt.

Die Verbindung von Morden von Rechtsextremisten (Linksextremisten wurden hier vom LIS natürlich ausgenommen) und Islamisten im Zusammenhang mit der Wahl der Ratinger Ratsmitglieder zum Integrationsrat, ist mehr als uninformiert und parteiisch.

Dem Fraktionsvorsitzenden der Ratinger AfD, der dort mitwirken wollte, hintergründig Hass und Zwietracht zu unterstellen, zeigt den Hang der Linksideologen zur Sippe und zur Kollektivhaftung.

Hilfe wurde angeboten, Unverständnis untereinander abzubauen. Vergebens. Es ist den ideologischen Widersachern egal, ob er jahrelang dem Alevitischen Kulturverein Räume zur Verfügung stellte, wo es andere nicht taten. Es ist ihnen egal, ob traumatisierten Schülern aus dem Kosovokrieg Schülerpraktika zur Verfügung gestellt wurden. Die Betreuer gab es kostenlos dabei, weil die unbegleiteten Jugendlichen kein Deutsch konnten. Das alles können frühere Mitarbeiter gerne bezeugen -und noch mehr. So auch die Integration ins Arbeitsleben für Drogenabhängige. Auf die Idee käme die Volkssolidarität nicht einmal.

Macht so etwas an Privatinitiative vielleicht auch das Wochenblatt oder der große mächtige Funke Medienkonzern oder irgendeiner von ihren linksgedrehten Vorständen oder Redakteuren, den Kulturvereinen ihre Büroräume zur Verfügung zu stellen, oder Drogenabhängigen eine Chance zu geben? Wenn ja, Hier rufen! Die Kulturvereine könnten Unterstützung brauchen.

Das Wochenblatt als Verhinderer des alternativen Guten in Ratingen schon bei der Kommunalwahl, hat mit diesem lancierten Artikel „Gegen Hass und Zwietracht“ wohl noch nicht seinen journalistischen Tiefpunkt erreicht. Das Wochenblatt macht sich verantwortlich, auch die Diskussion zu verhindern, die nach Gemeinsamkeiten sucht.

Rechtsextremistisch ausgemachte Morde mit den grausamen islamistischen Morden mit Köpfungen in einem Atemzug zu nennen, sie mit der verhinderten Wahl zum Integrationsrat in Ratingen zu verbinden „als absolute Fehlbesetzung wegen rechtsextremer Positionen“, ist wie gesagt schon mehr als eine perfide Beeinflussung der Ratinger Bevölkerung und der abstimmenden Ratsmitglieder, hin zum Schüren und Verbreiten vom ausgemachten Hass und der Zwietracht. Recherchieren und Nachfragen war einmal.

Printmedien wissen, der bisherige Schulterschluss des Staates mit den liebedienerischen Zeitungsverlagen wird für die Internetmonopolisten ausgehen. Sie brauchen sich nicht weiter auf unsere Kosten anbiedern.

Blogs werden ihre Arbeit übernehmen. Genauso wie unsere Leserzuschriften, die bei passenden Artikeln über die  Wahlbeeinträchtigung des Ratinger Wochenblatts der Funke Mediengruppe immer wieder aufs Neu berichten. Schon ein Millionenpublikum wurde erreicht, mit vielen Zustimmungen. Diese Sache der journalistischen Unhygiene bei Kommunalwahlen, dem Dt. Presserat mitgeteilt, wird weiter über die Tichys, achgut, reitschuster usw. verbreitet. Eine Entschuldigung des Wochenblatts, samt einer offenen Berichterstattung, ist überfällig.

 Werner Kullmann 

Warum Kommunal?

Die AfD wurde vor sieben Jahren gegründet als Alternative für Deutschland.  Staatsschuldenkrise im Euro-Raum, verkorkste Energiewende, Migrationskrise, Parallelgesellschaften und Bildungsmisere, um nur einige zu nennen, sind Themen, die unser Land als Ganzes betreffen und die der Anlass dazu waren, um unsere Partei aus der Taufe zu heben. Warum sich also in Kommunalpolitik engagieren?  Ich will das mal an einem Beispiel verdeutlichen, das mir ich persönlich widerfahren ist:

Mitte der neunziger Jahre war mein Arbeitgeber, eine bereits börsennotierte Aktiengesellschaft,  auf der Suche nach einem neuen Standort  für unsere „Geschäftsstelle Düsseldorf“. Zu dem Zeitpunkt unterhielten wir eine Filiale mit etwa hundert Beschäftigten in Ratingen; zumeist IT-Berater und Vertriebsbeauftragte für unsere Softwarelösungen. Das Einzugsgebiet unserer Kunden als auch der Mitarbeiter war ganz NRW. Die Räumlichkeiten in der Berliner Straße waren zu eng geworden; wir wollten weiter expandieren.  Es sollte ein neues Büro im Großraum Düsseldorf sein;  wir waren nicht notwendigerweise auf Ratingen als Standort fixiert. Nach den Zahlen, die mir von der Buchhaltung weitergeleitet wurden, profitierte Ratingen zu dem Zeitpunkt mit etwa eine Million DM jährlich an Gewerbesteuereinnahmen  durch unsere Niederlassung. Also bat ich den damaligen Stadtkämmerer, einen gewissen Harald B.,  zum Gespräch, welche Leistungen oder Vergünstigungen wir von Ratingen für den Fall erhalten, daß wir weiterhin hier vor Ort mit unserer Geschäftsstelle ansässig sein würden.  Die Unterhaltung war wenig ergiebig, denn tatsächlich hatte die Stadt kaum Spielräume für bereits ortsansässigen Unternehmen. Über 50% des Gewerbesteueraufkommens gingen ohnehin  an übergeordnete Institutionen.  Gegen Ende des Gespräches brachte ich das Thema auf ein aktuelles Ärgernis: Kostspielige Straßeneinbauten zur „Verkehrsberuhigung“ waren gerade in Mode gekommen und wir waren die Leidtragenden. Denn dadurch ging eine Anzahl öffentlicher Stellplätze direkt  vor unserer Haustüre verloren. Berater und Kunden mussten nun länger auf der Suche herumkurven und hatten weitere Fußwege zurückzulegen.   Als ich mein Gegenüber darauf ansprach erhielt ich sinngemäß eine erstaunlich offenherzige Antwort:

„Herr Ulrich, wir als Verwaltung sind leider gezwungen, die Vorgaben der Politik, des Stadtrates, zu erfüllen. Auch wir wundern uns, daß die Bürger das so klaglos hinnehmen anstatt zu rebellieren.“

Soweit die ehrlichen Worte des Stadtkämmerers, der später noch politische Karriere in Ratingen machen sollte.  Die Moral von der Geschichte: Politik ist zu wichtig, um sie nur den Funktionären der etablierten Parteien zu überlassen. Zu oft werden die Bürger vor unliebsame Tatsachen gestellt. Gegen die Zumutungen von Ideologen ist gesunde Menschenverstand  gefragt. Und den werden  wir einbringen. Gerade bei uns, hier in Ratingen.

Corona-Todesopfer in Ratingen: Der Dumeklemmer

Ich habe es erst gar nicht gemerkt: Er kam einfach nicht mehr. Dann habe ich mich selber auf die Suche gemacht: Er ist still und friedlich eingeschlafen. Keine Pressemeldung, keine Traueranzeige, kein Nachruf, nichts, gar nichts. Nur im Internet die lapidare Mitteilung unter https://www.dumeklemmer-ratingen.de/

Eigentlich schade. Wieder einer weniger. Er hatte  aber schon vorher kein leichtes Dasein: An den meisten Briefkästen klebt inzwischen der Aufkleber „Bitte keine Werbung!“ oder auch drastischer „Werbung verboten!“ Schade, denn auf diese Weise erreichte so mancher kostenlose Provinzklatsch nicht mehr seine Leser.

Mit besonderer Aufmerksamkeit las ich die Kolumnen des hiesigen CDU-Parlamentariers Dr. Peter Beyer, der mir von mancher Podiumsdiskussion aus Wahlkampfzeiten persönlich bekannt ist. Da er es gelegentlich nicht lassen konnte im Dumeklemmer gegen uns zu stänkern, reizte mich das manches Mal zum Widerspruch. Natürlich wurde das nie im inzwischen dahingeschiedenen Blättchen veröffentlicht. Aber dafür gibt es ja die Blogs. Noch letztens im März diesen Jahres gab es die Retourkutschen:

https://99thesen.com/2020/03/27/werte-wuerde-hass-und-hetze-wer-bedroht-die-demokratie/  oder etwas älter: https://alternative-ansichten.com/2018/03/08/schmutziges-vom-schwarzen-peter/

https://alternative-ansichten.com/2018/02/14/braunes-vom-schwarzen-peter/

Nun ja, Schnee von gestern. Mal sehen, wer künftig die Beyerischen Kolumnen veröffentlicht. Das Ratinger Wochenblatt, vulgo: Der  Rote Punkt,   kommt wohl kaum in Frage.

De mortuis nihil nisi bene: Über Tote soll man nicht schlecht reden. Der Dumeklemmer, er ruhe in Frieden!

 

Braunes vom Schwarzen Peter

Liebe Freunde,

    CDU-Parteigänger und ihre Funktionäre hatten in den närrischen Tagen trotz Karneval keinen Grund zur Freude. Die wenigen vernehmbaren medialen Äußerungen der Merkel-Getreuen schwanken zwischen Verzweiflung und Sarkasmus.

 Unser hiesiger CDU-Abgeordnete, der promovierter Parlamentarier Peter Beyer steckt in einem Dilemma: Er muß regelmäßig eine Kolumne im hiesigen Anzeigeblättchen „Dumeklemmer“ bedienen. Diese kostenlos an Ratinger Haushalte verteilte Wochenzeitung möchte nämlich neben Bekanntschaftsanzeigen, Gebrauchtwageninseraten und sonstigen Sonderangeboten ihrer Leserschaft auch redaktionelle Inhalte bieten. Peter Beyer nutzt dieses Forum gerne als Selbstdarstellungsplattform. Was aber tun, wenn man über das gegenwärtige Groko-Gerangel am liebsten den Mantel des Schweigens legt?

 Nazi-Vergleiche sind traditionell die unterste Schublade im Instrumentenkasten der politischen Auseinandersetzung. Auch die CDU selbst ist davon betroffen: Wurde doch die noch regierende Kanzlerin  von griechischen Gazetten mal mit Hitlerbärtchen karikiert oder bei anderer Gelegenheit das ganze Groko-Kabinett von Erdogan als „faschistisch“ abqualifiziert.

 Aus der reinen  Not heraus, nichts Besseres auf Lager zu haben, wühlt nun auch unser Dr. Beyer tief unten in der schmutzigen Wühlkiste von Nazi-Assoziationen. Dabei ist er sich nicht zu schade, den bewegenden Auftritt einer hochbetagten Auschwitz-Überlebenden im Bundestag zu billiger Polemik gegen die AfD zu instrumentalisieren.  Die Alternative für Deutschland hatte nämlich der beeindruckenden Ansprache der 93-jährigen Anita Lasker-Wallfisch durchweg Beifall gespendet, mit einer Ausnahme: Als die alte Dame ein dickes Lob aussprach für die Öffnung der Grenzen (Eine unglaublich generöse, mutige, menschliche Geste).       

Dumeklemmer vom 7.2.2018

 Bereits vor einiger Zeit hatte auch Frau Merkel eingestanden:  „Ein September 2015 darf sich nicht wiederholen“.  Der designierte Innenminister Seehofer kraftmeiert: „Einen Kontrollverlust wird es mit mir nicht geben.“  Der Beifall von den CDU-Rängen im Bundestag für die chaotische Grenzöffnung des Jahres 2015 ist somit fehl am Platz. Halten wir der über neunzigjährigen, in London lebenden Anita Lasker Wallfisch zugute, daß sie ihrem parlamentarischen Publikum ein Kompliment machen wollte.

Die heutige Situation afrikanischer, arabischer und vorderasiatischer  Armutsflüchtlinge ist in keiner Weise vergleichbar mit den Lebensumständen der rassisch verfolgten deutschen Juden im Jahr 1938. Das weiß auch ein Dr. Peter Beyer. Schade, daß er wider besseres Wissen  seinem Publikum etwas anders weismachen will. Die Geschichtsklitterung, die er der AfD anhängen will,  betreibt er selbst.

Herzliche Grüße  Bernd

Anmerkung: Der  Peter Beyer ist mir bereits bei früherer Gelegenheit durch ein ähnliches Machwerk im Dumeklemmer unangenehm aufgefallen. Damals schrieb ich unter der Überschrift „Beyerische Zumutungen“:

Der CDU-Mann in unserem Wahlkreis befindet sich immer noch im Wahlkampfmodus, obwohl er sein Direktmandat längst in der Tasche hat. Anders ist diese merkwürdige Stilblüte, der er in der letzten Woche im lokalen Presseorgan „Dumeklemmer“ von sich gegeben hat, nicht zu erklären.  Hier der Text:

Aus Dumeklemmer KW44 2017

 Ärgerlich, daß dieser Blödsinn auch noch kostenlos abgedruckt wurde. Wir als AfD hätten im Wahlkampf für einen Anzeige im Format dieses Textes  ein paar tausend Euro bezahlen müssen. Entsprechende Angebote lagen mir von der Anzeigenabteilung vor.  Ich habe auch wenig Hoffnung, daß der nachfolgende Leserbrief, den ich dann an den Dumeklemmer geschickt habe, auch tatsächlich gedruckt wird:

Leserbrief

Ein Beyer in Berlin? Schon diese Überschrift verheißt Spannung. Handelt es sich um eine neue Geschichte geglückter oder schief gelaufener Integration?  Wie kommt jemand, der seiner  alpenländischen Heimat den Rücken gekehrt hat, in der neuen, fremden Umgebung zurecht? Wird er seine gewohnte Nahrung, nämlich die geliebten Weißwürste, Leberkässemmeln oder die Schweinshaxen mit Kraut und Knödeln vermissen? Wird er wegen seiner Lederhosentracht und Gamsbartbüschel am Hut gehänselt, möglicherweise wegen seines Dialektes bei der Wohnungssuche diskriminiert?      

 Nichts von alledem. Denn unser Beyer schreibt sich nicht mit AY wie etwa Ayinger Bier, sondern mit EY wie Ernst&Young. Und er stammt auch nicht aus Deutschlands sonnigem Süden, sondern aus dem profanen  Ratingen. Zudem ist er nicht neu in der Bundeshauptstadt, sondern sitzt dort bereits seit 2009 als christdemokratischer Parlamentarier im Berliner Reichstag.  Der neue Bundestag ist damit  schon seine dritte „Parlamentsperiode“.   

 Indessen, Dr. Peter Beyer empfindet seinen ersten Tag im neu gewählten  Parlament als „historisch“. Er erwähnt Professor Jörg Meuthen auf der Zuhörertribüne, den Chef der „Neuen Rechten“, so die beyerische Wortwahl. Durchaus nachvollziehbar, daß unserem CDU-Mann in Berlin dabei etwas Beklemmung  befällt. Hat doch die AfD mit Jörg Meuthen einen echten Wirtschaftsprofessor an ihrer Spitze. Dergleichen hatte die CDU letztmalig vor über fünfzig Jahren; damals hieß der Chef Professor Ludwig Erhard. Lang ist’s her. Von den damaligen Wahlergebnissen können die Christdemokraten, die sich immer noch als solche bezeichnen, heute nur noch  träumen.

 Warum unser Beyer in Berlin dann allerdings abschweift zu einer jüdischen Schriftstellerin und Holocaustüberlebenen, das ist nicht so recht nachvollziehbar. Ohne Zweifel ist hierzulande jüdisches Leben heutzutage gefahrvoller als noch vor einigen Jahren. Schuld ist eine unbedachte „Willkommenskultur“, die islamischen antisemitischen Terroristen  Tür und Tor geöffnet hat. Und dafür zeichnet nun mal, so traurig es auch ist, Dr. Beyers Partei verantwortlich.  — Ende des Leserbriefes

Herr  Dr. Beyer dürfte bei seiner Wahl zum Abgeordneten in Mettmann II auch einige Erststimmen von AfD-Wählern bekommen haben. Bedankt hat er sich dafür  ebenso wenig wie für meine persönlichen Glückwünsche zur Wahl. 

Bernd

 

7. Juni 2017: Thilo Sarrazin in Ratingen-Hösel

Liebe Freunde,

 die gute Nachricht: Ratingen ist nicht Düsseldorf. Ratingen kann es besser. In der Landeshauptstadt musste bei einer Bücherlesung mit  Thilo Sarrazin eine ganze Polizeihundertschaft aufgeboten werden, um ein kleines Restaurant und seine Besucher  gegen einen kreischenden, pöbelnden Mob zu schützen. Trotzdem gingen dort  Scheiben zu Bruch, Fassaden wurden beschmiert; Gastgeber und Gäste wurden übel beschimpft und bedroht.    Ganz anders hingegen zwei Wochen später beim gleichen Auftritt des Erfolgsautors  in Ratingen-Hösel:  Kein einziger Demonstrant ließ sich blicken; keine Trillerpfeife von „Mettmann gegen rechts“ war zu hören.  Völlig unbehelligt erreichten die Besucher die Pforte zum Haus Oberschlesien, dem Veranstaltungsort. Und so friedlich blieb es dort den ganzen Abend. Wären da nicht zwei Damen bei Rot über die nahegelegene Fußgängerampel gelaufen: Die Handvoll Polizisten, die vorsorglich zum Schutz der Autorenlesung eingesetzt waren, hätten sich den ganzen lieben Abend gelangweilt.

 Beim Empfang der Gäste im Foyer ging es dann locker und gesellig zu: Der Riesling-Sekt wurde von der Vinothek „Feinstil“ in Düsseldorf beigesteuert. Eben jenen Restaurant, an dem zuvor  linke Chaoten ihre Wut ausgelassen hatten. Das Sandwich-Buffet hingegen wurde vom ortsansässigen DROSTE Lifestyle Catering angeliefert und fand regen Zuspruch. Nur eine Person hielt sich zurück: Der Reporter der Rheinischen Post. Doch davon später mehr. – Neben kulinarischen wurde auch geistige Nahrung geboten: Am Büchertisch, der durch die örtliche Buchhandlung gut bestückt war, lagen sämtliche Werke von Thilo Sarrazin aus.

 Gegen 19:00 Uhr traf die Hauptperson des Abends ein: Dr. Thilo Sarrazin. Ehemals Staatssekretär, Finanzsenator, Bundesbankvorstand und heute Erfolgsschriftsteller und kritischer Kommentator des aktuellen politischen Geschehens in dieser Republik.  

Einschub: Mir war es eine besondere Freude, Thilo Sarrazin nun von Angesicht zu Angesicht persönlich begrüßen zu dürfen. Unser erster Kontakt datierte zurück auf das Jahr  2012. Gegenstand war seinerzeit ein Briefwechsel über einen Gastartikel in der Wochenzeitung „WELT“.  In seinen Werk „Tugendterror“, erschienen 2013, nahm Thilo Sarrazin auf diese Episode Bezug.   

Nach Begrüßung und  kurzen Smalltalk  ging es dann zur Sache:  Dem  jüngsten  Buch des Autors „Wunschdenken“, Untertitel: „Europa, Währung, Bildung, Einwanderung- warum Politik so häufig scheitert“  . Im Raum Oktogon hatten etwa hundert Zuhörer Platz genommen. Gespannt lauschten sie, wie Sarrazin das  Gedankengerüst, den Aufbau und Inhalt  dieses Werkes seinem interessierten Publikum näher brachte. Keine leichte Kost, denn Sarrazin schürft tief und belässt es nicht nur bei der Diagnose politischen Versagens sondern geht in die Analyse: Was sind die Beweggründe politischen Handelns?  Welche Aktionsräume haben Politiker? Welche Rolle nehmen die Institutionen und Bürokratie ein? Welche Regeln sollten für gutes Regieren gelten? – Die Aufzählung in diesen Zeilen ist bei weitem nicht vollständig. Dem Interessierten, der bei der Veranstaltung nicht dabei sein konnte, sei einfach die Lektüre des Buches empfohlen.Eines musste auch dem größten Skeptiker in Publikum klar geworden sein: Hier spricht kein Rassist oder Fanatiker, sondern der kühle Analytiker. Sarrazins Welt sind die Zahlen. Emotionen und gefühlsmäßige Wahrnehmung  sind zu trennen von den tatsächlich messbaren Größen der Empirie.  Die klare Trennung von Gesinnungsethik und Verantwortungsethik nach Max Weber und das daraus gebotene vernunftgemäße Handeln: Das ist Sarrazins Botschaft. Eine Botschaft, die manche, die sich ertappt fühlen, als Provokation wahrnehmen.    

 Bei der anschließenden Diskussion wurde es dann wieder konkreter, zumal manche Fragesteller ihre eigenen Vorstellungen einbrachten. Es mag einige überrascht haben, daß Sarrazin das Euro-Währungssystem durchaus für reparabel hält. Voraussetzung: Man hält sich an die wieder an die selbst gestellten Regeln. Ob die Griechen jemals ihre Schulden zurückzahlen? Wunschdenken , wie man es nicht besser definieren kann. Schaden ist längst eingetreten, es geht nur noch um Begrenzung der Verluste. Jede Bürgschaft wird einmal fällig, auch die des deutschen Steuerzahlers.  Die gemeinsame Währung als Garant des Friedens in Europa? Da gibt es genügend Gegenbeispiele: Der Bürgerkrieg beim Zerfall Jugoslawiens trotz der gemeinsamen Währung, dem Dinar. Die blutige Abspaltung Irlands vom Vereinigten Königreich  trotz britischen Pfund. Die Trennung der Tschechoslowakei   in zwei Staaten trotz der gemeinsamen Krone, usw. Umgekehrt ist die Gefahr eines europäischen Krieges mit Staaten wie Schweden, Norwegen oder der Schweiz, alles Länder außerhalb der Euro-Zone, als relativ gering zu erachten.

 Gegen zehn Uhr abends war die Wissbegier des Publikums erschöpft, die wesentlichen Fragen beantwortet. Mit einem herzlichen Dank an Thilo Sarrazin und guten Wünschen für den Heimweg ging die Runde auseinander.  Nun  machte der Büchertisch im Foyer endlich das Geschäft: Die Chance, ein vom Autor signiertes Werk zu erwerben, wollte sich kaum jemand entgehen lassen. Neben Sarrazins Werk hatte ich darum gebeten, passend zum Thema auch das hochaktuelle Buch von Alexander Robin: „Die Getriebenen“ auszulegen.Nur einer hatte sich schon zuvor aus dem Staub gemacht: Der Kollege von der RP.

 Apropos Rheinische Post: Vier Wochen zuvor gab es eine Pressemitteilung über die bevorstehende Lesung . Die Adressaten: Rheinische Post, Westdeutsche Zeitung sowie die Anzeigenblättchen „Roter Punkt“ und „Dumeklemmer“. Und dann die dicke Überraschung:  Keine dieser Gazetten erwähnte den bevorstehenden Auftritt des prominenten Erfolgsschriftstellers in Ratingen  auch nur mit einer einzigen Silbe!  Diese Information wurde dem Ratinger Publikum schlichtweg vorenthalten.  War Sarrazin zu unwichtig?  Normalerweise wird jeder zweitklassige Provinzpoet, der seine Verse in Stadtbücherei vorträgt, vorab im Lokalteil der Zeitung großformatig angekündigt. Über die Düsseldorfer Termine mit Thilo Sarrazin  am 17. Und 18. Mai  hatte die RP davor und danach  in mehreren Fortsetzungen ausführlich  berichtet.   Lückenpresse? Oder spekulierten die genannten Blätter auf eine bezahlte Anzeige? Immerhin lag mir ein Angebot  für ein Annonce im  Lokalteil in Höhe von ca. 800€ vor. Thilo Sarrazin äußerte sich dazu mir gegenüber wie folgt:

„Veranstaltungen von mir werden in den Medien regelmäßig nur erwähnt, wenn sich Kritiker im Vorfeld prominent geäußert haben oder Krawall droht.“

Dabei hatte sich die RP schon vor einigen Monaten zu  Sarrazins neuestem Werk „Wunschdenken“ kritisch geäußert. Der Leiter des Politikressorts, Gregor Mayntz, brachte sogar das Kunststück fertig, Sarrazins „Wunschdenken“ und Hitlers „Mein Kampf“ in einen sinnentleerten Zusammenhang zu bringen. Um etwas mehr Licht in die Sache zu bringen, hatte ich den Herrn zu unserer Veranstaltung eingeladen:

Sehr geehrter Herr Mayntz,
 vor mir liegt Ihre Buchbesprechung über Thilo Sarrazins „Wunschdenken“  in der RP vom 7.5.2016. Dort schreiben Sie unter anderem, daß dieses Werk „viel analytischen Unsinn“ enthalte.  Bei der Lektüre des Buches als auch Ihrer Rezension ist mir nicht recht schlüssig geworden, welche Analyse unsinnig ist oder welcher Unsinn analytisch hergeleitet  wurde. Ihre im Text genannten Beispiele vermögen mich nicht so recht zu überzeugen.
 Am 7. Juni kommt Dr. Sarrazin nach Ratingen zu einer Bücherlesung und anschließender Diskussion. Unter den Teilnehmern sind sicher viele Leser der Rheinischen Post. Ich schlage Ihnen hiermit vor, sich dieser Veranstaltung anzuschließen um dort vor einem interessierten Publikum den „analytischen Unsinn“ gemeinsam mit dem Urheber  näher auszuleuchten.
 Der Veranstaltungsort ist über die S-Bahn gut sowohl von Düsseldorf als auch vom  Flughafen gut zu erreichen  

Schade; Herr Mayntz, nebenbei Vorsitzender des privaten Vereins „Bundespressekonferenz“,  hat meine Einladung zur Lesung nicht beantwortet. – Der Artikel, der tags darauf in der RP zu lesen war, sagt allerdings alles über die inzwischen dort angesiedelte journalistische Qualität. Daß heutzutage nicht mehr zwischen Reportage und Kommentar unterschieden wird: Geschenkt. Hier meine Replik:

Sehr geehrtes Redaktionsteam,

 die Erwartungen an die journalistische Qualität waren nicht besonders hoch, als sich am Nachmittag des 7. Juni Ihr Kollege meldete, um bei der Autorenlesung mit Dr. Thilo Sarrazin im Haus Oberschlesien dabei sein zu dürfen. Klar, warum nicht? Wenn er Eintritt bezahlt wie jeder andere auch. Aber da fing das Quengeln schon an, er dürfe keine Karte kaufen. Man ließ ihn endlich aus Mitgefühl  herein, schließlich hatte sich der Arme extra auf den weiten Weg gemacht. Irgendwie muß er ja auch seine Brötchen verdienen. Obgleich er nicht den Eindruck vermittelte, als wenn er an Nahrungsmangel  leiden würde. Bekanntlich hat sich Thilo Sarrazin bei einer gewissen Klientel keine Freunde gemacht, als er  feststellte, dass Unterernährung das geringste Problem der Hartz-IV-Bezieher sei.

 Aber was dann abgeliefert wurde: naja. Es ist schon ein Glanzstück, eine halbe Zeitungsseite über eine Bücherlesung zu schreiben, ohne den Titel des Werkes zu nennen. Von der Logik des Aufbaus und dem  Inhalt des Werkes,  über das Thilo Sarrazin ausführlich referierte, ist in dieser Reportage nichts zu finden. Stattdessen das gewohnte obligatorische  AfD-Bashing und dann noch mal ein Tritt in Richtung Sarrazin. – Nicht auszuschließen, dass der entsandte Kollege den durchaus anspruchsvollen  Gedankengängen des Autors geistig gar nicht folgen konnte. – Gut möglich, dass er auf Randale innerhalb und außerhalb der Lesung gewartet hat, vielleicht auch, weil er über einen neuen Tortenwurf als erster exklusiv berichten wollte. Für Skandaljournalisten war der Ablauf des Abends sicher eine große Enttäuschung. Keine Schmierereien, keine eingeschlagenen Fensterscheiben, kein tobender Mob.

 Mag sein, dass sich Ihr Kollege schließlich  in Gesellschaft des gehobenen Höseler Publikums deplatziert vorkam: Jedenfalls wurde er beim Abschluss der Veranstaltung nicht mehr gesehen.  Schade eigentlich, denn das Schlusswort ging in Richtung Rheinische Post, deren Politredakteur Mayntz die Einladung zur Lesung  und Diskussion nicht beantwortet hatte. –  Mit freundlichen Grüßen

Ich habe keine Antwort erwartet und auch keine bekommen.

 Wir haben durch eigene Kameraleute die Veranstaltung gefilmt. Wir werden daraus ausgewählte Passagen aus Vortrag und Fragerunde zu einem Video zusammenstellen, das wir demnächst an dieser Stelle für Sie bereitstellen.  Außer den Vortragenden werden dort keine weiteren Gesichter zu sehen sein.

 Zu guter Letzt möchte ich mich bedanken bei der Stiftung Haus Oberschlesien, die uns die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, namentlich Dr. Stephan Kaiser und sein Team; der Ratinger Polizei, die unsere Veranstaltung schützte; unserem Kamerateam sowie den fleißigen Helferinnen und Helfern am Ausschank und am Buffet.   

 Herzliche Grüße, Ihr

Bernd Ulrich